-1- meine geschützten werke der bildenden kunst und meine wortbeiträge (urheber-mitglied bei VG Bild-Kunst Bonn, VG Wort München)
-2- eingebettet in kultur - nachrichten, relevante bereiche: - bildende und darstellende kunst, theater, musik, tanz, literatur, kulturgeschichte.
-3- dies ist eine persönliche, informative, private homepage - ausschließlich non-profit infos: zitate ohne wettbewerbrechtliche relevanz, - kein gewerbe, kein handel oder online - shop, keine dienstleistungen.
Kunst bewegt vielfältig Kunst und Geschichte, Kultur, Emanzipation, freiheitliche Aufklärung: humanistisches Weltbild Reise zum Selbst sich achtsam mit der Umwelt wahrnehmen, verantwortlich und dabei kreativ leben, schöpferisch mit allen Sinnen, hierzu der Versuch eines Tagebuchs (blog in Form einer Homepage). Absage an: Abmahn-Unwesen raffgieriger Agenturen und Anwälte (juristischer Missbrauch des EU-Urheberrechtes), Internet-Manipulation, Hyper-Aktionismus, Partei-Ideologien, Neid-, Hass- und Intrigenkonstrukte, Egomanie, Welt-Rächertum, Wendehälse, Anbiederung an aggressive Imperial-Staaten (z.B. irrationales Russland-Statement des SPD-Parteitages Berlin 2008), die verlogene Seite des Pazifismus (Russlands geopolitischer Restaurationsanspruch) ... Hubert Seipel über Wladimir Putin & Geopolitik - ..................... Jung & Naiv: Folge 246
_____________________________________________________________________________ #Ökonomie#Kapitalismus#Philosophie - #Bildung Hochschulgründerin, Ökonomin & Philosophin Silja Graupe ........ Jung & Naiv: Folge 576
Wirtschaftswissenschaftlerin Silja Graupe ist seit Mai
2015 Professorin für Ökonomie und Philosophie sowie seit Oktober 2021
Präsidentin der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Sie ist
Gründungsmitglied und stellvertretende Vorstandssprecherin der
Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW),
Mitglied der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie und der
Gesellschaft für Bildung und Wissen sowie Senatorin des Senate of
Economy Europe.
Ein Gespräch über das Gründen einer Hochschule, transformative
Wissenschaft, eine andere Lehre, neuartige Studiengänge, die heutigen
Wirtschaftswissenschaften, deren geistige Monokultur, die Ideologie des
Marktes, Neoliberalismus, Wirtschaftswachstum und Kapitalismus.
- Odessa und die Kornkammer Ukraine - Schwarzerde Studie über die Ziele des russischen Angriffskrieges .................... Geschichte der Gegenwart _____________________________________________________________________________
#Geostrategie #Bündnisse #Sanktionen #Konflikte #Zentralasien - #China - Poker um eine neue Weltordnung arte-tv ................................................ : https://www.youtube.com/watch?v=_fkR17cblEQ
Wozu dient die Neue Seidenstraße? Wird sie nicht nur den wirtschaftlichen, sondern auch den geopolitischen Aufstieg Chinas beschleunigen? Gerät auf diese Weise die Hegemonie der USA ins Wanken? Immer wieder – so hat es die Geschichte gezeigt – kam es zum Krieg, wenn eine aufstrebende Macht eine etablierte Macht herausgefordert hat. Wird es diesmal anders sein? Die Neue Seidenstraße von China nach Europa istdas größte Infrastrukturprojekt der Geschichte.
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► Kultur: Musik und humanistische Werte - Das West-Eastern-Divan Orchestra The focus of humanistic thought is not prejudice and obedience to authority, but the individual action and personal intuition. Humanism
is the only – I would go so far as saying the final – resistance we
have against the inhuman practices and injustices that disfigure human
history. Separation between peoples is not a solution for any of the
problems that divide peoples. And certainly ignorance of the other
provides no help whatever. Cooperation and coexistence of the kind that
music lived as we have lived, performed, shared and loved it together,
might be. Quotes: Edward William Said (1935-2003, Comparative Literature, Post-Colonialism), Israel, Palestine, Harvard, Germany: Berlin, Weimar... (with Daniel Barenboim, conductor): The origins of the West-Eastern Divan lie in the conversations
between its founders, Edward Said and Daniel Barenboim. Over the course
of their great friendship, the Palestinian author/scholar and Israeli
conductor/pianist discussed ideas on music, culture and humanity. In
their exchanges, they realized the urgent need for an alternative way to
address the Israeli-Palestinian conflict. (courtesy : West-Eastern-Diwan Orchestra, web link follows) West-Eastern-Diwan-Orchestra_Daniel_Barenboim
(1) FELDart - archives - future work in progress -_______________________________________________________________________
► projekte, referenzen ....... Kunst, Musik, Literatur, Aphorismen, Vorbilder, ....... [work in progress] .......feld inhalt > archives (humanism, cultural values)
► Universität Ulm, Musisches Zentrum (MUZ)..................... >>>MUZ-Uni-Ulm
Atelier im Musischen Zentrum
der Universität Ulm : The Laboratorium - Lab 2.0 Galerie ........................................ >>> Gal-Kloster-Wib Galerie des MUZ im Klosterhof Wiblingen
Seminar Experimentelle Musik Ulm (EMU) ............................. >>>MUZ-EMU
Anwendung "Elektronische Musik - PureData pd - in Theorie und Praxis" Basics des open-source Musikprogrammes PureData -pd und den mathematischen, psychoakustischen und ästhetischen Hintergrund im Kontext von Kunst und Wissenschaft. Das Hauptthema ist „Zahl und Zeit“ und Rhythmische Strukturen im historischen Kontext verschiedener Tonsysteme. Freies Spielen mit: Zeiten, Tönen, Klängen, Phasen, Lautstärken, Pausen und den Anfängen zu Sampling, Fourier-Analyse, Klangbearbeitung von Audio-Samples, Tongeneratoren und mathematische Funktionen, visuelle Transformation mit vvvv .....
Referenz und Download des Audio-Programmes PureData in den aktuellen Versionen für Windows- und Linux-Betriebssysteme mit vollständiger Dokumentation der grafischen Bedienoberfläche ( gestaffelte Free License, Open Source für das Studium ):
-Video-Transformation - Programm OpenSource vvvv - a multipurpose toolkit homepage (Reference, Download) .................................>>>... https://vvvv.org/
- Musikhochschule / Echtzeithalle e.V. München ............. >>>Carl-Orff-Audi Montagsgespräche 2014 - 2017 , Ackermannbogen, kontinuierliche Ankündigungen (siehe o.g. link), Carl Orff Auditorium – in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater München, Luisenstr. 37a, U-Bahn Königsplatz.
- Musiklabor an der Hochschule für Musik und Theater München Jörg Schäffer, München - Klavier, Videoprojektion, Digitaler Klang Mitschnitt vom 23. Juli 2016 ........................ >>> http://echtzeithalle.de/?id=517
► Zitat / Quote: Immanuel Kant, Berlinische
Monatshefte, Dezember 1784
(de)
Was ist ~ ...? Aufklärung ... ,,, ist der Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen,
sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben
nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt,
sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe
Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch
der Aufklärung. ...
(en)Reconnaissance ... ... is the man's release
from his self-imposed immaturity. Immaturity is the inability to use
one's intellect without guidance from others.. Self-incurred is this
immaturity if its cause is not based in lack of intelligence but in lack of
determinedness and in lack of courage to use it without guidance from other
people. Sapere Aude! Take courage to use your own mind! This is the motto of
Reconnaissance .... >>> vgl. Wikipedia
Der Wandel der abendländischen Philosophiegeschichte seit Immanuel Kant (Königsberg 1724-1804) Kants Werk ..., Kernthesen ..., was Immanuel Kant begründete und unsere Lehrer entzückte:
Der Wille zum Guten allein ist das, was moralisch gut ist. ... der kategorische Imperativ, ... Grundlegung zur Metaphysik der Sitten,
Zur Erinnerung - Handlungs-Maxime: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ – Immanuel Kant
- Kritik der reinen Vernunft, (Erkenntnistheorie), - Kritik der praktischen Vernunft , (Ethik), - Kritik der Urteilskraft, (Ästhetik).
Grundlagen zur Geschichts-, Religions-, Rechtsphilosophie des 21. Jahrhunderts Kants Werk steht damit diametral gegenüber den in der heutigen Wirtschaft dominanten Regeln ... - des Nutzens einer Handlung (Regel - Utilitarismus), - der Wirkung einer Handlung (Handlungs - Konsequentialismus).
► Gärten der Neugier ... "Mathematik ist überall" (webTV videos)
Unterhaltsame Annäherung an große Themen der Wissenschaften bei dctp.tv Catch-up Service, Gärten der Information ... interaktive Navigation.
Grosse Themen, Auswahl:
- Der Anschlag auf die Twin-Towers - Japan: Godzilla in Fukushima - Kosmos - Sonnensystem - Zukunft der Milchstraßen - Raumfahrt - Krieg ist das Ende aller Pläne - Der Erste Weltkrieg - Der Tag an dem Hitler starb - Liebe macht hellsichtig - Der schönste Schatz der Evolution ...
Autoren und Journalisten erstellten diese Auswahl:
- Werkstatt der Chroniken - Tücken der Aktualität - Sport muss Sport bleiben - Wer immer hofft, stirbt singend - Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum - Erlöst die Tatsachen - Alles fließt ... >>>webTV : Nachrichtenwerkstatt: "Die Wurstkatastrophe"
► Pop Art und Design - Ausstellung im Vitra Design Museum (Quellen: Vitra-Design, FELD-art Archiv, HfG Ulm Archiv) Weil am Rhein, 13. Oktober 2012 bis 3. Februar 2013:
Die Pop-Art war die wohl einflussreichste Kunstströmung der Nachkriegszeit. Ein wesentliches Kennzeichen war der Dialog von Design und Kunst, dem das Vitra Design Museum mit „Pop Art Design“ eine umfassende Ausstellung widmet. Unter den gezeigten Künstlern und Designern sind Andy Warhol, Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Charles & Ray Eames und weitere Protagonisten dieser faszinierenden Epoche. Keine andere Kunstrichtung im 20. Jahrhundert war so stark vom Design geprägt worden wie die Pop Art. Absichtsvoll, um die Kunst herunterzuholen aus ihren überhöhten Sphären, in die sie zuvor noch der Abstrakte Expressionismus gehievt hatte. Vom Werbeslogan, der Verpackung, bis zum Gebrauchsgegenstand wurde alles kunstfähig. In der Welt der Pop Art durften Motive wie die Farben plakativ prahlen. Die Ausstellung in Weil am Rhein zeigt jetzt, wie sich diese Kunstrichtung und Kultur, Kommerz und Design gegenseitig beeinflussten.
Die Ausstellung entstand gemeinschaftlich mit dem Moderna Museet in Schweden und dem Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark und deren Beständen. Kaum ein prominenter Protagonist der Kunstrichtung PopArt fehlt hier. Die Schau beschränkt sich dennoch auf die Schnittmengen, in denen Design in der Pop Art eine Rolle gespielt hatten. Eine umfassendere historische Wertung, überfrachtet mit politischen Eckdaten, will die Ausstellung nicht liefern. Kein Wort zum Kalten Krieg, nichts zu den Studentenprotesten der 1968-er. Solche Beschränkung verdeutlicht hier umso mehr das Zusammenspiel zwischen Design und Kunst.
Die gegenseitige Beeinflussung zwischen Pop Art und Design wurde von Künstlern der Nachkriegsjahrzehnte begünstigt, weil sie mit den gleichen Motiven, mit den gleichen Strategien und Materialien wie die Designer arbeiteten. Beide lenkten ihren Blick auf die Konsumwelt, gerastert durch die Wirkung der Massenmedien. Das Ergebnis eines Vergleichs zeigt jetzt die Schau "Pop Art Design" im Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Festzustellen wer wen beeinflusst hat, ist meist nicht möglich und auch nicht hilfreich. Die Reflexion ihrer Epoche bleibt dennoch nicht aus, z.B. mit Max Bills HfG - Leitmotiv "form follows function":
"Die Pop Art hat das Design aus dem Dogma befreit, funktional gut sein zu müssen. Design-Schüler konnten davon eine Geschichte erzählen", sagt Mateo Kries, seit 2011 Direktor des Vitra Museums. Je länger man die Warenwelt betrachtet, die sich in den glänzenden Kunststoffoberflächen und Druckgrafiken spiegelt, desto deutlicher wird in den Arbeiten auch eine ablehnende Haltung ihr gegenüber. Vermutlich ist das die große Stärke der Pop Art: freies Changieren zwischen Selbstbestätigung und gesellschaftskritischer Ironie.
Die Pop Art dient häufig als Ausflucht, wenn Künstler aufwendige Werbung, Lifestyle-Dekorationen oder Kontakte mit Luxusproduzenten rechtfertigen wollen. Andy Warhol hätte damit vermutlich kein Problem gehabt. Nach einem Besuch dieser Ausstellung hier wirken solche Strategien platt und durchsichtig. Wie Warhol arbeiteten weitere Pop Art-Künstler in der Werbung. Richard Hamilton etwa, der mit seiner klein-formatigen Collage 1956 eine Art Manifest der Pop-Art geklebt hatte, mit inhaltlichen Verweisen auf die Popkultur, die diese Kunstrichtung einverleibte. Auch James Rosenquist und Robert Rauschenberg verdingten sich als Schaufensterdekorateur. Berührungsängste wurden bald abgebaut: Gemälde von Robert Rauschenberg hingen 1956 ebenso im New Yorker Warenhaus Bonwit Teller wie eines von Jasper Johns. 1961 war auch Warhol gut genug für die Konsumvitrine. Seine Riesenformate bildeten den Hintergrund für die damaligen Schlauchkleider. Warhol meinte später: "The next art will be business art." Im Schaufenster machte er es vor.
Mit der Ausstellung "Pop Art Design" veranschaulicht das Vitra Design Museum, was gute Ausstellungen leisten können. Das erscheint heute notwendig, da in den Rezensionen zwar regelmäßig das Stichwort Design fällt, doch danach folgen nur selten wirklich brauchbare Inhalte. In Deutschland fehlt eine ernsthafte Diskussion über Design und Kunst, nicht nur, wenn es um Verkaufsargumente geht. Museumsdirektor Kries gibt zu bedenken: "Design ist wirtschaftlich wichtig. Aber wenn man das ausschließlich in den Vordergrund stellt, entwertet man das Design kulturell, bevor man begonnen hat darüber zu sprechen - und man bestätigt somit das Klischee, dass es hier nur um Oberfläche, Verkauf und Marketing geht."
Erstens durch Nachdenken - das ist der Edelste. Zweitens durch Nachahmen - das ist der Leichteste. Und drittens durch Erfahrung - das ist der Bitterste. Konfuzius
Sollen „Parkschützer“ im Schlossgarten, Rentner vom Killesberg oder Lehrer aus Vaihingen über ein Projekt wie „Stuttgart 21“ entscheiden? Hätten immer und überall die Anlieger und Betroffenen das letzte Wort, würde im Lande nichts mehr geschehen.
Die "Parkschützer" wollen den Schlossgarten retten. Die bittere Wahrheit ist: Haben sie Erfolg, retten sie vor allem die scheußlichsten, störendsten, unnützesten hundert Hektar der Stadt, die ausufernde Gleisanlage der Kopfbahnhof-Zufahrt aus Bad Cannstatt. Umgekehrt beansprucht der Durchgangsbahnhof auf Dauer schlimmstenfalls zwei Hektar Park, die allerdings sogar für einen parkartigen - rollstuhlgerechten (!) - Garten genutzt werden sollen. Und vor allem: Wenn man die Gleise beseitigt, kann man von den hundert Hektar Schotterfläche einen stattlichen Teil für neue Parks nutzen.
"Stuttgart 21" macht Stuttgart größer, nicht nur ökonomisch, auch real. Die Bahn samt ihren Gleisen verschwindet aus dem Tal. Man kann herumlaufen. Die Tunnel werden, verkehrstechnisch gesehen, die "Großstadt im Kessel" ebener machen. Warum also demonstriert man wegen der Kosten, die ganz überwiegend andere tragen und die per saldo den Stuttgartern auf Jahrzehnte nützen werden? Warum konzentrieren sich die "Betroffenen" nicht auf jene Fragen, die für Stuttgart selbst wichtig sind? Und bei denen ihre "Betroffenheit" nicht gegen die Betroffenheit anderer - der Esslinger, Göppinger, Ulmer, Münchner sowie aller Bahnreisenden - abgewogen werden muss?
► Women without Men - Film: Regie:Shirin Neshat (ab Juli 2010 im deutschen Kino)
Am 1. Juli 2010 startet "Women without Men" in den deutschen Kinos, der erste Spielfilm der iranischen Künstlerin Shirin Neshat. (Quellen: ARD, Biennale, wiki-commons, youtube)
Bekannt wurde die 1957 in Teheran geborene, seit gut dreißig Jahren in New York lebende Künstlerin mit der Fotoserie Women of Allah: Fotos von verschleierten, bewaffneten Frauen, deren sichtbare Haut mit Kalligrafien überzogen ist.
"Women without Men" basiert nun auf dem gleichnamigen, in Iran verbotenen Roman von Shahrnush Parsipur. Der Film spielt im Persien des Jahres 1953, als das durch die CIA unterstützte Militär den demokratisch gewählten Premierminister Mohammed Mossadegh aus dem Amt putschte und dem Schah zur Macht verhalf. Die Geschichte handelt von vier Frauen, die die Machtübernahme des Schahs 1953 (Unterwanderung der frühen demokratischen Bestrebungen im Iran) miterleben.
In den Tagen des Putsches verknüpfen sich die Geschichten der vier Frauen: Munis, die gleich zu Beginn vom Dach springt, ist eine junge Frau, die sich für Politik interessiert, aber von ihrem religiösen Bruder tyrannisiert und schließlich in den Suizid getrieben wird. Irritierenderweise erlebt der Zuschauer später ihre Auferstehung als Mitglied einer kommunistischen Oppositionsgruppe. Tot oder lebendig? Bei Neshat sind Frauen mal dies, mal jenes – und im Zweifelsfalle Opfer. Erzählt werden diese Schicksale in phantastischen, beinah surrealen Bildern, die dem Film etwas Traumhaftes verleihen. Zugleich aber ist es ein politischer Film, der durch die Unruhen nach der iranischen Präsidentenwahl im letzten Jahr erschreckend an Aktualität gewann.
Der Film überzeugte auch die Jury beim 66. Internationalen Filmfestival 2009 in Venedig: Shirin Neshat bekam für "Woman without Men" den Silbernen Löwen für die beste Regie. Siehe auch folgende ausführliche Kritik. Quellen:Thema, Einführung >ttt titel-thesen-temperamente
(de) ► Frankreich trauert um Claude Chabrol Le Monde Paris, 12. September 2010
Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent starb im Alter von 80 Jahren. Chabrol prägte die Filmszene mehr als 50 Jahre lang. Preise für sein Werk hat der Workaholic immer abgelehnt.
In seinen Filmen blickt Chabrol schonungslos hinter die Fassade der bürgerlichen Gesellschaft. Er zeigt ihre Verlogenheit, ihre menschlichen Abgründe - und das mit viel Ironie und Distanz. Seine Kritiker bezeichnen Chabrol als Zyniker, seine Bewunderer loben seine Unerschrockenheit und seine Freiheitsliebe. Die Franzosen schätzen den Lebemann mit der Pfeife als einen, der einen scharfen Blick auf das ländliche Bürgertum habe.
Der "verrückte" Workaholic
Chabrol war Workaholic. Fast jedes Jahr brachte er einen Film heraus. Sein Debüt 1958 "Die Enttäuschten" überzeugt auf Anhieb. Es folgten mehr als 60 weitere Kino-filme. Zu den Klassikern zählen unter anderem "Eine untreue Ehefrau", "Das Biest muss sterben" und "Der Schlachter". Auch wegen seines Arbeitspensums galt er in der Branche als "verrückt". Chabrol stimmte zu: "Ja, bin ich - total. Aber weniger als meine Frau denkt. Die denkt, ich bin richtig bekloppt. Und das stimmt nicht."
Leben und Werk
Claude Henri Jean Chabrol (24.06. 1930 - 12.09. 2010),
Französischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Schauspieler.
Er ist einer der wichtigen Regisseure der französischen Nouvelle Vague und bekannt für seine sozialkritischen Filme über die französische Bourgeoisie.
Von Hitchcock beeinflusst, stellen viele seiner Filme das Abgründige und Doppelbödige auf eine ironische und distanzierte Weise dar.
Chabrol stammte aus einer alten Apothekerfamilie. Er wuchs bei den Großeltern im zentralfranzösischen Dorf Sardent auf (Département Creuse, Region Limousin). Im Alter von dreizehn Jahren gründete er einen Filmklub in einer Dorfscheune. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er wieder nach Paris zurück, besuchte ein Gymnasium und studierte danach Literaturwissenschaften an der Sorbonne.
Nach dem Staatsexamen nahm er für kurze Zeit das Studium von Jura und Pharmazie auf. Noch während des Studiums besuchte er regelmäßig die Cinémathèque française(Paris) und den Cineasten-Zirkel im Pariser „Café de la Comédie“, der von André Bazin ins Leben gerufen worden war. Gemeinsam mit Éric Rohmer verfasste er 1956 eine Monografie über Chabrols filmisches Vorbild Alfred Hitchcock, die weltweit erste Hitchcock-Monografie überhaupt. Ende der 1950er Jahre wurde er Filmkritiker bei den Cahiers du cinéma. Chabrol brach schließlich sein Studium ab und arbeitete zunächst in der Presseabteilung von 20th Century Fox in Paris.
Obwohl ihn seine Eltern am Besuch der Pariser Filmhochschule (IDHEC) gehindert hatten und er auch nie als Regieassistent Erfahrungen sammeln konnte, legte er 1958 auf dem Filmfestival von Locarno seine erste Regiearbeit mit Die Enttäuschten vor. Der Drehort war das Dorf seiner Kindheit und Jugend. Mit einer Erbschaft und dem kommerziellen Erfolg seines zweiten Films Schrei, wenn du kannst (Les cousins) (1958) konnte er seine eigene Film-Produktionsfirma AJYM gründen. Hier wurden auch die Erstlingswerke von Rohmer, Philippe de Broca und Jacques Rivette produziert.
Aus Chabrols erster Ehe mit Agnès Goute ("stammte aus reichem Hause") entstammt sein Sohn Matthieu Chabrol, der als Musiker und Komponist die Filmmusik für viele Filme seines Vaters komponierte. In zweiter Ehe war er von 1964 bis 1980 mit der Schauspielerin Stéphane Audran verheiratet, der gemeinsame Sohn ist der Schauspieler Thomas Chabrol, der auch in Filmen seines Vaters mitspielte, zum Beispiel in Betty. Seit 1983 war er mit seiner dritten Frau Aurore Pajot verheiratet, sie arbeitete früher als „Skript Girl“ bzw. Script Supervisor und begleitete ihren Mann häufig bei den Dreharbeiten.
Chabrol war ein bekennender Kommunist und als Gourmet und Workaholic bekannt. 1989 wurde er zum „Pfeifenraucher des Jahres“ gewählt. 2000 war Chabrol Jury - Mitglied bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Ein großer Verehrer, aber auch Kritiker von Chabrols Filmkunst war der deutsche Filmemacher Rainer Werner Fassbinder, der dessen Filme 1975 auch in einem Essay analysierte. Gelegentlich trat Chabrol als Schauspieler in Filmen von Kollegen in Erscheinung. [Quelle wikipedia.de]
Hommage an Claude Chabrol bei arte-tv
Für den Philosophen Jean-Jacques Rousseau, einen der geistigen Vordenker der Französischen Revolution, ist die Familie die älteste aller Gemeinschaften, und die einzige natürliche. Familie kann man sich nicht aussuchen. Man muss mit ihr zurecht kommen. Das gelingt dem einen besser, dem anderen schlechter. „Familie“ kann für „Rückhalt“ stehen, für „Unterstützung“, aber auch für „Zwänge“ und „Bevormundungen“, für Traditionen im negativen, im einengenden, restriktiven Sinne. Besonders in der Gesellschaftsform des Bürgertums, jener mehr oder minder diffusen „Mittelschicht“, können übersteigerte Wertvorstellungen schnell zu existenziellen Krisen führen. Ein Schreckensszenario für Familienfreund Rousseau. Die Keimzelle guter Filmstoffe für Claude Chabrol.
(Quelle: Le Monde, OurVoices-fr, arte-tv / deutsch/französische Ausgabe)
► Edward Hopper - Retrospektive Quelle NZZ - Lausanne, Ausstellung bis 17.Oktober 2010 Die "Fondation de l'Hermitage" widmet Edward Hopper eine große Retrospektive.
Die Fondation de l'Hermitage hat sich auf die Ferienzeit eingestimmt. Die hoch-sommerliche Stimmung scheint wie gemacht für die Bilder von Edward Hopper. Wie kein anderer schuf der amerikanische Maler Ikonen - stille Gemälde, von regungs-losen, melancholischen Figuren belebt, die in Erwartung ihres Schicksals wie erstarrt wirken.
(foto : film-trailer ttt)
1906, im Alter von 24 Jahren, kommt Hopper nach Paris. Motive und Farbauswahl tragen noch impressionistische Züge, die er jedoch bald ablegt. Nach seiner Rückkehr in die USA wird er Illustrator. Er beginnt, ländliche Szenen zu malen, die das amerikanische Alltagsleben veranschaulichen. Er nutzt reale Begebenheiten, um der Realität zu entfliehen. Sein Blick auf die Welt ist schonungslos. Wie ein Zeuge sehr intimer Geheimnisse malt Hopper die Tragik des Alltags und entblößt das groteske Schauspiel menschlichen Seins.
Die Ausstellung enthält eine Vielzahl Kultbilder hauptsächlich aus dem Whitney Museum of American Art in New York, dessen Geschichte in enger Beziehung zu Hoppers eigenen steht. Sie umfasst mehr als 160 repräsentative Werke aller Schaffensperioden und Techniken Hoppers.
arte-tv video -Bericht von Richard Bonnet und Eric Bergeron (de, fr)
► Roy Lichtenstein. Kunst als Motiv Museum Ludwig, Köln - Ausstellung bis 1. Oktober 2010
Die Rasterpunkte des Pop Art Meisters Roy Lichtenstein (1923-1997) sind weltberühmt. Nach Motiven aus der Comic- und Konsumwelt fertigte Lichtenstein Gemälde, die er aus Punkten und Farbflächen zusammensetzte.
In der Ausstellung im Museum Ludwig sind nun noch ganz andere Seiten seines Oeuvres zu entdecken. In rund 100 Exponaten, überwiegend großformatigen Gemälde, sowie einigen Skulpturen und Zeichnungen wird seine Auseinandersetzung mit kunsthistorischen Stilrichtungen von Expressionismus und Futurismus bis Bauhaus und Artdeco nachvollziehbar. Außerdem hat sich Lichtenstein Werke von Künstler-heroen wie Picasso, Matisse, Mondrian oder Dali angeeignet und sie oft ironisch, hintergründig in seiner eigenen Bildsprache interpretiert.
Viele seiner Frühwerke basieren auf historischen amerikanischen Gemälden, z.B. von Benjamin West. Außerdem malte er nach Vorbildern von Picasso, Braque und Klee, die er nach eigener Aussage in einem „expressionistischen Kubismus" verarbeitet. Mit Picasso setzt er sich auch später weiter auseinander, als er bereits mit Raster-punkten arbeitet. Unter seiner Hand wird Picasso zum Pseudo-Comic und erhält einen völlig eigenen Charakter. "Ein Werk zu malen, das eindeutig einem Picasso ähnelt, war ein Befreiungsschlag".
Mit seinen Perfect und Imperfect Paintings wollte Lichtenstein abstrakte, völlig zweckfreie Bilder schaffen.
„Die Idee war, die Linie irgendwo beginnen zu lassen, um ihr dann zu folgen und alle Formen des Gemäldes zeichnen zu lassen". Bei den „Perfect Paintings" endet die Linie am Rand der Leinwand, bei den "Imperfect Paintings" geht die Linie über den Bildträger hinaus; dies ist ein humorvolles Spiel mit den „shaped canvases", die in den 60er Jahren sehr verbreitet waren.
Lichtensteins großformatige Gemälde aus der Serie der „Brushstrokes" zeigen gigantische, comicartig stilisierte Pinselstriche auf Leinwand. Dieses Motiv hat eine große Bedeutung in der Kunstgeschichte: es steht als Symbol für die Malerei oder die Kunst. Es zeugt von Lichtensteins Reflexion einer Malerei über Malerei.
In der Ausstellung wird ein Dokumentarfilm über Roy Lichtenstein gezeigt, der bisher unveröffentlichtes Material aus internationalen Archiven beinhaltet, sowie Ausschnitte aus Michael Blackwoods Film „Roy Lichtenstein" von 1976 und Auszüge aus Interviews mit Diane Waldman und Martin Friedman.
Von Januar bis Mai war sie in anderer Form in Mailand in der „Triennale di Milano" unter dem Titel „Roy Lichtenstein: Meditations on Art" zu sehen. Sie wurde von Gianni Mercurio kuratiert, für das Museum Ludwig gemeinsam mit Stephan Diederich. Es erscheint ein umfangreiches, begleitendes Katalogbuch mit zahlreichen Abbildungen im DuMont Verlag.
► Das Albertinum in Dresden - Brücke zwischen gestern und morgen Dresden, 19. Juli 2010
Ein Dach aus Stahl und Glas für die Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nach dem großen Hochwasser in Dresden standen umfangreiche Rettungsaktionen mit dem Glücksgriff der Neukonzeption im historischen Stadtzentrum an. (Quellen: SZ, WDR Köln)
Den Anlass für eine Neu-konzeption des Museums gab das Jahrhundert-hochwasser der Elbe und ihrer Nebenflüsse.
Anschwellende Wasserpegel bedrohten im August 2002 die unersetzlichen Schätze der Museen und binnen Stunden mussten einzigartige Gemälde und Skulpturen aus den Depots im Untergeschoss evakuiert werden.
(foto: privat)
Was damals als Katastrophe begann und das Untergeschoss des historischen Baus in Mitleidenschaft zog, sollte sich alsbald für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden als Chance herausstellen. Denn drei Monate später versteigerten mehr als 40 zeitgenössische Künstler im Rahmen einer Spendenauktion jeweils aus ihrem Oeuvre bekannte Werke. Der Erlös von über 3,4 Millionen Euro gab die Initialzündung für die Komplettsanierung des Albertinums.
Mit dem Grünen Gewölbe und dem Schloss leistete sich Dresden und seine hilfs-bereiten Kunstsponsoren nun auch den Umbau des traditionsreichen Museums Albertinum. Heuer im 450. Festjahr der Barockstadt ist ein Haus der Moderne entstanden, das eine Brücke zwischen gestern und morgen schlägt. Überzeugend wurde ein hochwassersicheres, modernes Depot 17 Meter hoch über dem Lichthof in die Bausubstanz integriert.
Berühmte Vertreter der Gegenwartskunst, ehemals "Söhne der Stadt", so A.R.Penck, Georg Baselitz, Gerhard Richter, wurden je mit der Errichtung eigenständiger Säle zur Eröffnung in das neue Haus der Moderne am 13. Juni eingeladen.
... Sie alle sind Sachsen mit Weltruf, ihre Kunst erzielt selbst in Zeiten der Krise traumwandlerische Summen und sie dachten, nicht mehr nach Dresden zurück zu kehren – jedenfalls nicht so: Gerhard Richter, Georg Baselitz und A.R. Penck, drei international renommierte Künstler aus Dresden werden jetzt mit eigenen Ausstellungsräumen im komplett sanierten Dresdner Albertinum geehrt.
Es ist eine Rückkehr von im Westen allseits anerkannten Künstlern und für das Albertinum ein Sprung in die Moderne. Baselitz, Richter und Penck, drei Dresdner, die verbindet, dass sie alle versucht haben, in ihrer Heimat als Künstler zu arbeiten, aber erst außerhalb der DDR Karriere machten. In der „Galerie Neuer Meister“ des Neuen Albertinums kommen sie nun unter veränderten Vorzeichen zurück. Eine unerwartete Wiedervereinigung, die ab dem 20. Juni für die Öffentlichkeit zugänglich ist ....
Albertinum in Dresden: Eingang über Brühlsche Terrasse oder Georg-Treu-Platz. Geöffnet ab 20. Juni 2010, täglich 10 - 18 Uhr Eintritt - normal: 8,00 Euro - ermäßigt: 6,00 Euro Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren: frei
Istanbul - inspirierendste Stadt der Welt! So der Slogan der Kulturhauptstadt 2010. Dafür stehen die populären historischen Attraktionen der 15-Millionen-Metropole am Bosporus neben dem besonderen ganzjährigen Kulturprogramm "Istanbul 2010" .
Geschichte und neue ehrgeizige Bauprojekte treffen in Istanbul aufeinander: zum einen die Hagia Sophia, zum anderen das Marmara-Projekt, eine Bahnstrecke unter dem Bosporus. Zur "Kulturhauptstadt 2010" gehört aber auch ein neues Museum - von Nobelpreisträger Orhan Pamuk, auch das Istanbul Modern Museum, sowie einige interessante Galerien für zeitgenössische Kunst. (Quelle: Reisebericht Istanbul 2010, FELDart)
Historische Bauwerke in Istanbul:
- byzantinische KathedraleHagia Sophia, - Blaue Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee), - osmanischer Topkapi - Sultanspalast - von den Genuesern erbauter Galata-Turm.
(foto: FELDart)
Eine Attraktion ist aber auch die Großbaustelle am Südufer der Altstadt-Halbinsel. Denn hier, in Yenikapi, befindet sich sozusagen der Knotenpunkt des Marmara-Projektes, dessen Herzstück ein 1,4 Kilometer langer erdbebensicherer Eisenbahn-Tunnel werden soll, der in 56 Meter Tiefe unter dem Bosporus hindurchführt. Die Bahnstrecke, deren Fertigstellung man in diesem Jahr erwartet, soll 150.000 Fahrgäste pro Stunde befördern und so Istanbul von seinen akuten Verkehrsproblemen entlasten.
Bereits bei den ersten Baumaßnahmen stieß man auf Überreste des antiken Hafens von Byzanz. Die Tunnel-Arbeiten wurden angehalten, denn nun waren erst einmal die Archäologen am Zug.
Der Archäologe Ralf Becks berichtet (foto: Universität Tübingen)
Durch die neuen Grabungen in Yenikapi habe man nun belegen können, dass schon im späten zweiten Jahrtausend vor Christus, also in der frühen Eisenzeit, hier Menschen gesiedelt haben, sagt er, "so dass wir hier in Istanbul tatsächlich von einer praktisch durchgehenden Besiedlung seit der letzten Eiszeit ausgehen können. Das unterstreicht natürlich auch die Bedeutung dieses Ortes."
Nördlich der historischen Altstadt befindet sich der Stadtteil Beyoglu, zu dem auch das Viertel Cukurcuma gehört. Hier lässt Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk sein "Museum der Unschuld" bauen. Das Motiv entstammt seinem gleichnamigen Roman. Mit der Umsetzung wurde ein deutsches Architekturbüro beauftragt. Bauleiter ist Cem Yücel. "Im Erdgeschoss sollen die Sammelobjekte der Romanfiguren ausgestellt werden", sagt er. "Auf der gegenüberliegenden Wand werden vier- bis fünftausend Zigarettenstummel ausgestellt, die Kemal im Roman auch sammelt. Das ist einer der interessantesten und wichtigsten Bestandteile des Museums."
Reporter Manuel Dantas (arte-tv) legt Ihnen drei Galerien ans Herz, die in Istanbul eine bedeutende Rolle spielen. Die in der Fußgängerzöne Istiklal Caddesigelegenen Galerien stellen türkische Künstler aus. Sie können die Videos von Esra Ersen sehen, die Fotografien von Bachir Borlakov und Nazif Topçuoğlu, die Gemälde von Inci IvinerundElvan Alpay, ebenso wie die graphischen Werke von Viron Vert undKemal Özen.
►Istanbul 2010 - "Starter" im ARTER Kunstraum ARTER, Ausstellung "Starter" bis zum 18. September 2010 Arter ist ein neues, von einer privaten Stiftung finanziertes Kunst-Forum für zeitgenössische Kunst (contemporary art) in Istanbul.
Taksim-Platz (Taksim Meydanı) im europäischen Teil im Stadtteil Beyoğlu. Herz des modernen Istanbul: Von hier aus wurden einst die Kanäle der angrenzenden Stadtteile mit Trinkwasser gespeist. Die von dem Platz ausgehende İstiklâl Caddesi ist eine der trendigsten Straßen der Stadt.
(foto: ARTER, Istanbul)
In einem gerade restaurierten Art-Déco-Gebäude: ARTER - ein neues, von einer privaten Stiftung finanziertes Kunst-Forum. 860 Quadratmeter für zeitgenössische Kunst aller Art.
Arbeiten renommierter türkischer wie auch internationaler Künstler aus den letzten 50 Jahren. Und die Sammlung wächst stetig weiter.(foto: FELDart)
Die Ausstellung hat der Berliner Galerist und Kurator René Block zusammengestellt, der, seit er 1995 die Istanbul Biennale leitete, der Faszination der aktuellen türkischen, arabischen und südosteuropäischen Kunst erlegen ist. Immer wieder nahm er auf diese Szene Bezug, ob als Leiter der Kunsthalle Fridericianum in Kassel, ob als Galerist oder als Berater der Vehbi Koç Foundation.
Während das Istanbul Modern den vergeblichen Versuch unternimmt, die aktuelle türkische Kunst aus der traditionellen Malerei herzuleiten, bindet Starter die zeitgenössische Kunst Südosteuropas in den westeuropäisch-amerikanischen Rahmen ein, aus dem die heutige Generation global die Haltungen und Mittel bezieht. Arter soll aber nicht nur ein Forum für die Sammlung der Koç Foundation sein, sondern eine Art Kunsthalle, ein Experimentierfeld für junge, vormuseale Kunst.
Die Attraktion ist ein Schaufenster zur İstiklâl Caddesi, hinter dem eine Raum füllende Panzer-Atrappe zu sehen ist, die in regel-mäßigen Abständen in sich zusammensinkt, um sich dann wieder stramm aufzurichten und mit einem Augen-zwinkern dem Militär-Gefährt eine erotische Anspielung zu unterschieben.
ARTER - Space for Art, an initiative of the Vehbi Koç Foundation (VKF), opens with its inaugural exhibition Starter, curated by René Block and containing more than 160 works by 87 artists, presenting contemporary art from Turkey and abroad, all from the Vehbi Koç Foundation Contemporary Art Collection.
ARTER's programmes are created with the aim of encouraging production of contemporary artworks both nationally and internationally, providing a platform of visibility for artistic practices, especially in Turkey.
ARTER's salient feature will be its dedication and commitment to the encouragement of artistic production by providing a reliable and sustainable infrastructure to mostly Turkish but also international artists, in terms of new commissions, exhibitions, promotion and publications. As a new art space in Istanbul, ARTER will provide an experimental and testing ground in preparation for the museum complex the Vehbi Koç Foundation (VKF) envisions.
ARTER - Space for Art is housed in a historic building, comprising a basement and six floors, dating to 1910, restored beautifully and completed in June 2009 with an exhibition area of 864 m2 spread over four floors.
ARTER's inaugural exhibition "Starter" curated by René Block (Germany), offers an art historical perspective from the 1960s to the present, gathering works by contemporary artists and by pioneers of contemporary art.
In der Türkei beruht die zeitgenössische Kunst im Wesentlichen auf dem Mäzenatentum. Große Familien investieren in die Kultur, um ihr eine größere Wirkung zu verleihen. Denn der Einsatz des türkischen Staates ist unzureichend. Melih Fereli leitete von 1993 bis 2001 das IKSV, die Kultur- und Kunststiftung Istanbul. Er ist ein Kenner der türkischen Kulturpolitik und gibt uns seine Analyse der Schwächen des staatlichen Engagements.
Quellen:arte-tv video (de, fr) - Interview mit Melih Fereli, web sources: Vehbi Koç Foundation.
► Project "Istanbul 2010" - European Capital of Culture Interview mit Esra Nilgun Mirze eine der Verantwortlichen für das Kulturprojekt „Istanbul 2010“.
Istanbul ist in diesem Jahr die Europäische Kultur-hauptstadt. Dieser Titel wird zahlreiche Besucher anziehen, denn er rückt die türkische Megapole und ihre 15 Millionen Einwohner mit dem Beginn des Sommers ins Rampenlicht.
>>> arte-tv video (de, fr) Manuel Dantas traf Esra Nilgun Mirze, eine der Verantwortlichen für „Istanbul 2010“. Sie erzählt uns von ihren Erwartungen, redet über die Installation "Morning Line" von Matthew Ritchie und anderen Ereignissen, die ihr am Herzen liegen.
The Morning Line Contemporary Music Sonic Festival: 23rd to 25th May, every evening from 7:00pm-10:00pm
(foto FELDart)
► Byzanz: Pracht und Alltag -Bonn,26. Februar bis 13. Juni 2010
Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Mainz. Quelle: Kunsthalle Bonn
Gold, Silber, Seide, Elfenbein, Reliquien – um diese kostbaren Besitztümer wurden das Byzantinische Reich und seine Hauptstadt Konstantinopel im Westen beneidet. Die Ausstellung zeigt viele dieser Kulturgüter.
Die Bedeutung des christlichen Oströmischen Reiches geht weit über seine Schätze hinaus.
In Byzanz lebte die Antike ungebrochen bis in das Spätmittelalter fort. Hier bewahrte man antike Tradition und Gelehrsamkeit, hier wurzelt unser Rechtssystem. Byzanz schlug die Brücke vom Altertum in das moderne Europa und verband zugleich Ost und West. Das europäisch geprägte Byzanz hatte Verbindungen in den Nahen Osten und über die Seidenstraße bis nach China. In der orthodoxen Kirche leben byzantinische Rituale bis heute fort.
Die Ausstellung zeigt eine fremde Welt, die bis in unsere Gegenwart führt. Computer-animationen und Kurzfilme zeigen die wichtigsten Plätzen des Byzantinischen Reiches, wie Konstantinopel, Ephesos, Thessaloniki, Pergamon, den Simeonsberg bei Aleppo oder das Katharinenkloster am Sinai. Im Zentrum steht die Blütezeit des Reiches von der Herrschaft Justinians I. (527–565) bis zur Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204).
Rund 600 Exponate von Leihgebern aus der ganzen Welt bekommen eine neue Bedeutung, die über den großen künstlerischen und ästhetischen Wert hinausreicht. So erscheinen das Byzantinische Reich und sein Erbe in einem neuen Licht.
► zur Ausstellung ...........: BYZANZ. Pracht und Alltag Katalog: Museumsausgabe: 32 Euro - Hardcover. Format: 24,5 x 28 cm, 408 Seiten mit 438 farbigen Abbildungen, deutsch. Buchhandel: 42 Euro, Hirmer Verlag, München, ISBN: 978-3-7774-2531-3
►Grafiker und Maler Sigmar Polke gestorben. Köln,11. Juni 2010
Der Maler Sigmar Polke, einer der wichtigsten Künstler der Gegenwart, ist tot. Er starb in der Nacht zum Freitag nach längerem Krebsleiden. Polke wurde 69 Jahre alt. (Quelle: wdr-online)
Sigmar Polke wurde am 13.Februar 1941 in Oels, Niederschlesien geboren. Seine Familie floh 1945 nach Thüringen und siedelte 1953 nach West-Berlin über, ehe sie nach Düsseldorf zog. Dort begann Polke zunächst eine Glasmalerlehre und studierte dann von 1961 bis 1967 an der Kunstakademie. Zu seinen Lehrern zählte auch Joseph Beuys.
Je mehr Polke zum Star der internationalen Kunstszene wurde, umso mehr schottete er sich ab. Über das Privatleben des Malers war wenig bekannt. In Köln-Zollstock teilte er sich mit einem Schreiner ein ehemaliges Fabrikgebäude, das ihm als Atelier diente. Dort experimentierte Polke, der auch als «Meister des Stilpluralismus» bezeichnet wurde, wie in einem Labor. Die Laborausrüstung eines modernen Kunstateliers: Silbernitrat, Lacke, Kunstharz, Schellack, unterschiedlichen Pigmentträgern, Eisenglimmer, Kopiergeräte, Computertechniken. Auch die Fotografie war für den Maler wesentlicher Bestandteil. Er ließ sich auf keinen Stil eindeutig festlegen.
In den 70er Jahren bereiste Polke unter anderem Mexiko, Australien und Pakistan auf der Suche nach neuen Motiven und Mythen. Die Fotokamera war sein Begleiter. Er experimentierte mit sich verändernden Thermo- und Hydrofarben. 1972, 1977 und 1982 nahm er an der Documenta in Kassel teil. Er war als Gastprofessor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg tätig. Polke wurde mit vielen Auszeichnungen geehrt. Sein größter öffentlicher Auftrag waren die 2009 fertiggestellten Glasfenster des Grossmünsters in Zürich.
1986 gestaltete Polke den deutschen Pavillon auf der 42. Biennale in Venedig mit seinem Wissen um Spezialfarben. Seine wärmeempfindlichen Bilder, die zu jeder Tageszeit in einer anderen Farbe erstrahlten, brachten ihm den Goldenen Löwen für die beste künstlerische Leistung ein. Bereits als Student in den 1960er Jahren begründete er zusammen mit Gerhard Richter, mit dem er bis zu seinem Tod eng befreundet blieb, eine neue Stilrichtung, die sie «Kapitalistischer Realismus» nannten. Darin karikierten die beiden Künstler die Sehnsüchte der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Den Einstieg in die Kunstszene verschafften Polke vor allem seine Raster- und Dekostoffbilder. Er setzte Bilder aus überdimensionalen Rasterpunkten zusammen, statt Leinwand variierte er seine Bildträger von Flauschsynthetik über Schlafanzugstoff bis zur Plastikfolie.
Die deutsche Antwort auf Andy Warhol: Sigmar Polke (foto: privat)
Zunächst wurde er auch als "die deutsche Antwort auf die amerikanischen Popkünstler" wie Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg oder Andy Warhol gefeiert. Deren Parodie der kommerziellen Vermarktung von Kunstwerken der klassischen Moderne und deren Rückblende in die 1950er-Jahre führte Polke auf seine eigene, europäische Weise weiter. Trotz seines Ruhms blieb der als extrem medienscheu geltende Polke am liebsten für sich. >>> Die Zeit Online | FAZ.net Frankfurt | Interview WDR.de | art-in.de | nzz Zürich
wdr lokalzeit Düsseldorf, Beitrag von Daniela Partenzi: "Er gehörte zu den bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstlern mit internationalem Ruhm. Seine Werke erzielten Höchstpreise. Jetzt starb der Maler und Grafiker Sigmar Polke nach langem Krebsleiden mit 69 Jahren in Köln."
Kinotipp / Kinostart in Deutschland ab 15. April 2010:
(de) ► "Friedensschlag – Das Jahr der Entscheidung". Dokumentarfilm. D: 2010. Regie / Kamera: Gerardo Milsztein. Ton: Robert Kellner. Schnitt: Thomas Grube, Barbara Toennieshen. Länge: 107 Minuten.
Der Umgang mit gewaltbereiten Jugendlichen ist ein heiß diskutiertes Thema. Jetzt kommt ein Dokumentarfilm in die Kinos, der den schweren Weg junger Männer zurück in ein zivilisiertes Leben zeigt. (Quellen: Rupert Voss - Work and Box Company Taufkirchen, web-Trailer Filmvertrieb)
In seinem Dokumentarfilm "Friedensschlag – Das Jahr der Entscheidung" begleitet Regisseur Gerardo Milsztein fünf junge, straffällig gewordene Männer über ein Jahr lang. Sie sind am Scheideweg und müssen wählen: Endstation Knast oder alles ändern. Das bedeutet für sie auch, sich selbst anzunehmen und nach totaler Ab-kapselung und extremer Aggression wieder Beziehungen und Nähe aufzubauen. Dabei sind sie nicht auf sich allein gestellt, ein Training in der "Work and Box Company", einem ganz besonderen Resozialisierungsprojekt unter Rupert Voß (Taufkirchen, Bayern), soll ihnen bei der Rückkehr in ein normales Leben helfen.
(foto: privat)
"Mir ging es nie darum, Gewalt abzubilden. Ich wollte vielmehr erfahren, wodurch Gewalt in einer Gesellschaft entsteht, und den wechselvollen Prozess aufzeigen, den die Jungen von der Gewalt zur Gewaltlosigkeit durchleben. Mit dem Ziel, es auch denen zu zeigen, die diesen Weg noch vor sich haben", erklärte der Regisseur dazu im Interview. In seinem Film will Gerardo Milsztein zeigen, wie sich zerstörerische Kraft in schöpferische Energie, Selbsthass in Selbstbewusstsein verwandeln lässt. Damit setzt er dem hilflosen Ruf nach mehr Härte und schärferen Gesetzen einen radikal anderen Ansatz entgegen. Am 15. April startet "Friedensschlag" in den deutschen Kinos. (Deutsche Filmbewertungsstelle - Prädikat "Besonders wertvoll"). Hintergrund: Darstellung siehe Blog-Eintrag unten: April / Mai 2009: "Work and Box Company"
"Ein großartiges Projekt und die Initiatoren verdienen mit ihrer umwerfenden Geduld, ihrer Toleranz, ihrem Verständnis den allerhöchsten Respekt." ANDREAS DRESEN, deutscher Filmregisseur (Potsdam)
"FRIEDENSSCHLAG, wie man sich einen Dokumentarfilm wünscht: intensiv, sensibel, unmittelbar, ohne jemals in eine peinliche Gutmenschenbetroffenheit abzurutschen. Man denkt noch lange über ihn nach. Gratulation!" SARAH WIENER, österreichische Unternehmerin, Köchin, Schauspielerin (Berlin)
Nach "Rhythm is it!" ist "Friedensschlag" auch für uns ein ganz besonderer Film, da er auf berührende Weise zeigt, wie man sich für Menschen, die die Gesellschaft eigentlich schon aufgegeben hat, aufopferungsvoll und voller Liebe und Engagement einsetzen kann und ihnen so einen Weg zurück ins Leben zeigen kann. „Ein intensiver, mitreißender Film über eine der größten Herausforderungen unserer Zeit!“ BAYERISCHER RUNDFUNK
„Brodelnd und drastisch, rührend und entwaffnend.“ DEUTSCHLANDRADIO
(en) "TO FIGHT FOR - The Year of Decision" A BOOMTOWN MEDIA production in coproduction with Pictorion – das werk in association with Bayerischer Rundfunk (Christian Baudissin) and Telepool
Five young men, prepared to resort to violence, transform their destructive energy into creativity, and their self-hate into self-confidence and responsibility for their own lives.
Synopsis
TO FIGHT FOR is an inspiring documentary film on one of the greatest challenges of our age: the transformation of destructive power into creative energy, of self-loathing into self-confidence, of repression of the past into the assumption of responsibility for your own life
Directly and with no holds barred, the film tells the moving story of five young men aged between 16 and 20 who steal, smoke dope and enjoy getting into fights. They are uncertain, directionless and willing to resort to violence. And now they face the biggest challenge of their young lives: Will they end up in jail or tear down the old walls with the aim of taking control of their own lives and rebuilding trust and closeness after years of total isolation and extreme aggression? The “year of decision“ is their final chance to break the vicious circle of their lives so far, to erase false self-perceptions and to come to terms with reality.
Rupert Voss and Werner Makella, founders of the Work and Box Company, are too men with a broad range of experiences. They give the young men what they really need: confrontation and love – a positive paternal image and genuine authority. And they are prepared to invest a great deal of time and patience – even though the situation seems almost hopeless. In helping the young men they can draw on their knowledge of the male psyche, breaking old patterns of behaviour and creating fresh self-confidence.
TO FIGHT FOR is a gripping and emotional film, which offers a radically different approach in the current debate about youth violence to the helpless appeal for tougher legal action.
► Alles Gute zum 90. Geburtstag : Richard von Weizsäcker der gebürtige Stuttgarter wird am 15. April 90 Jahre alt.
Seinen runden 90. Geburtstag feiert er heute in Berlin.
Die Feierlichkeiten erstrecken sich über einen Festakt bei Bundespräsident Horst Köhler bis zu einem Abendessen beim Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.
"Der ideale Bundespräsident" (foto: wdr-online)
Würde man einen solchen synthetisch herstellen wollen, wer käme wohl heraus? Der Zeit-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff zufolge wäre es Richard von Weizsäcker. Für viele ist er der bemerkenswerteste Bundespräsident, den Deutschland je gehabt hat. Auch 16 Jahre nach Ende seiner Amtszeit gilt er als integre Respektperson und als politisches und menschliches Vorbild. (c: FELDart 2010)
► Intimacy! - BADEN IN DER KUNST - Ausstellung 31.01. - 25.04. 2010
Baden ist ein menschliches Urbedürfnis – in allen Kulturen und Epochen. Das Bad verbindet sich mit tradierten Ritualen, mit sozialen oder religiösen Praktiken. In der Kunst spiegelt dieses Thema unterschied-liche Vorstellungen vom Körper, von Schönheit, von Verletzlichkeit - von Intimität. Dem Wasser kommt dabei eine geradezu magische Bedeutung zu: Es kann den Menschen verwandeln, ihn verjüngen, ihm sogar seine Unschuld zurückgeben. Diese Publikation gibt erstmals einen historisch wie thematisch breiten Überblick und präsentiert Werke vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Altes und Neues - Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen - begegnen sich in einem spannungsvollen Dialog.
Die Wanne ist voll
Reinigung, Ritual, Regeneration - der Mensch badet schon immer und das aus verschiedenen Gründen. Eine saubere Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen widmet sich dem Baden als Motiv in der Kunst - zwischen Bachquell und Wellness-Oase, zwischen Unschuld und Erotik.
(en) Cultural history of bathing -Intimacy! - BATHING IN ART
The Museum of Art at Ahlen has created this discerning exhibition to explore the subject of "Bathing" and find out more about historical developments, connotations of content, and - above all - for artistic reflection.
Water is seen as an element of regeneration and cleansing, refreshing and revitalising. The bathroom is visited as a place of withdrawal and relaxation. At the same time, though, it is also a place where we are particularly vulnerable: we encounter ourselves, naked and exposed, our ideals and desires, our physical transience. For artists, the bathroom is designed as an exciting and especially intimate room that is associated with biblical and mythological stories and which today, in our age of extreme "body awareness", has a unique position in the artistic vision.
It is a given to us today that we should have our own private bathroom - if not even our own spa area. But that has not always been the case. For many centuries, people bathed in public baths rather than the privacy of their own four walls; eventually, though, people did start to set up a very provisional alternative at home, usually in the kitchen. For a long time, a private bathroom was a privilege only enjoyed by the wealthy few; historically, it is the most recent addition to the modern home.
Another fundamental development that has taken place over centuries is our relationship to cleanliness and water. Since Dürer's days, public baths were seen as breeding place for diseases and epidemics. For a long time, a bath was considered harmful to the health - even dangerous. As recently as the 18th century, we were still bathing (if at all) under medical supervision, as it was feared that we would lose consciousness in hot water. Cleanliness and hygiene only became virtues in modern society. Then, a clean, well-tended appearance was both desirable and attractive, and someone who was clean and smart on the outside would generally be successful.
► [Project in progress: Des-illusioned 'Cuba Libre' - Salsa music son ] Reisebericht Januar 2010: Havanna, Trinidad, Val Vinales > Quellen - Dokumentation, Referenzen:
► Reiseskizzen aus Kuba Auf einer Reise von der kubanischen Hauptstadt Havanna über die Tabakfelder der Provinz Pinar del Río bis nach Trinidad: Ausschnitte als Porträt der "Perle der Karibik". > Reiseskizzen [work in progress]
Vorwurf des Wahlbetrugs im Iran (Rigged Election:12.06.2009) Solidarität mit den unterdrückten Menschen im Iran.
Zu den Quellen in Krisengebieten:
Internationale Presse (Al Jazeera English, Al-Arabia, Jordan Times, Egypt Independent, IRNA, PressTV, Guardian UK, StraitsTimes, NationalPost, LaRepubblica, LeMonde, NYTimes, Huffington Post, LA Times, BBC world services, ReutersUS, Reporter Sans Frontiers, OurVoices, u.v.m. ...) - sowie einer Vielzahl von Bloggern weltweit ...
- Sonderfall - Krisen-Regimes Iran, Bahrain, Syrien: Zum Schutz vor weitreichenden Einflüssen und Übergriffen der under-cover-Aktionisten, wie den Iranischen Geheimdiensten, regimetreuen Auslandskorrespondenten, Irans Botschaften und Konsulaten, können hier kleine Klarnamen genannt werden.
► Iranischer Geheimdienstschüchtert Emigranten in Deutschlandein. Panorama - Sendung 15. Oktober 2009 - 21:45h (Das Erste - German TV ARD) Please watch German Video and English transcript by Julia: http://bit.ly/MaIv0
► (1)Petitions to United Nations - Protest against the June 2009 coup d'état in Iran
Security, Danger: Hypocritical moves of hardliner loyalists put their opponents on illegitime trials with threatened death penalty, police massacres, mistreatment and abuse, in effect under discriminated, disregarded International Human Rights Conventions.
Video from Geneva U.N. April 2009 reporting Iranian witnesses of evidence: Ahmad Batebi at Geneva Summit for Human Rights, Tolerance and Democracy. URL ..............................: http://bit.ly/nteEf
Write your personal mail / letter to UNITED NATIONS HQ. Your mail / your letter counts !
Please copy the letter and appropriate address, from links... (URLsLists / - mail, - phone, - e-mail, - address)
- 1 -U.N. High Commissioner for Human Rights(OHCHR) , Geneva
► Verschärfte Überwachung durch Polizei und bewaffnete Basij-Milizen, Unterbindung der öffentlichen Versammlungen. Teheran, 25.06.2009
Mit strikter Polizeikontrolle, blutigen Prügelangriffen gegen ca. 5.000 Demonstranten am Mittwoch in den Strassen von Teheran, versucht das Mullahregime endgültig, die Lage gewaltsam zu beruhigen und jegliche Kommunikation auch mit dem Ausland zu unterbinden, bzw. das Telefonnetz komplett abzuhören.
Die Mehrzahl der Internet - Twitterer im Iran sind schlagartig verstummt.
Vorläufige Einschätzungen: Die ungewisse Anzahl der Todesopfer wird mit 25-50 angegeben, die der Verletzten und Inhaftierten dieser Demonstrationstage wird auf mindestens 2000 geschätzt. Darunter sind ehemalige oppositionelle Regierungsmitglieder, Dissidenten, Studenten und Journalisten verhaftet worden. Vermisst, unbekannt verschleppt sind derzeit ca. 200 Menschen.
BBC-ONLINE (BBC London video)
Der zwischenzeitlich nach Großbritannien ausgereiste Arzt, der Neda Soltan bei seiner zufälligen Anwesenheit Erste Hilfe geleistet hatte, belastet die Basij-Milizen schwer. Der Todesschütze sei vom Publikum festgehalten, und sein Basij-Ausweis sei ihm abgenommen worden, nachdem er entwaffnet worden sei. Da sich jedoch kein Anwesender gegenüber der Polizei bloßstellen wollte, habe man den Milizionär wieder laufen lassen.
- Teheran 27.06.2009:Mussawi bekräftigte seine Forderung nach Neuwahlen
Mir Hossein Mussawi hat im Streit um die Rechtmäßigkeit des Wahlergebnisses eine Zusammenarbeit mit der Führung in Teheran abgelehnt. Die Sonderkommission, die im Auftrag des Wächterrats den Wahlhergang unter- suchen soll, werde nicht zu einem gerechten Urteil kommen, erklärte Mussawi auf seiner Wahlkampf-Webseite. Wer die Untersuchung auf eine Prüfung von Beschwerden über Unregelmäßigkeiten und die Neuauszählung von zehn Prozent der Stimmen beschränke, könne das Vertrauen der Menschen nicht zurückgewinnen. Auch der Wächterrat sei parteiisch.
► 2009 June 12th - 14th internet / cellphone communication constraints in Iran:
Zu den ergriffenen Kontrollmassnahmen der Kommunikationsmittel zählen: - Durchsuchung von Passanten nach Mobiltelefonen und deren Datenlisten mit den letzten gespeicherten Inhalten und Adressen.
- Die Mobiltelefone von Verhafteten werden von der Polizei heimlich benutzt, um deren noch versteckte Kontaktmenschen in Freiheit aufzuspüren - und diese ebenfalls zu verhaften.
- Anschlusssperre der Internetzugänge und "trafffic filtering" an Netzübergängen, extrem reduzierte "Quality-of-Service",
- Aktion in nördlichen Stadtteilen Teherans: angebliche Security-Agenten zwingen bei Hausdurchsuchungen die Einwohner, die TV-Satelliten-Antennen abzubauen,
- zeitweise und vollständige Abschaltung des SMS-Verkehrs in Cellphone-Netzen (GSM - emergency mode: service for regime agency customer only),
- Überprüfung auf "kritische Ausländer" beim Immigration-Office (airport): Keine Chance für Verfasser von kritischen Internet-Seiten - von twitter, facebook, internet-bloggings, stored pictures bis youtube-videos. Ihnen droht unmittelbare Verhaftung bei der Einreise.
- das Militär reißt Sat-Empfangsantennen von den Hausdächern und transportiert den verbleibenden Schrott mit LKWs ab.(05.07.2009)
►IRAN: Basij - Milizen schießen, prügeln Demonstranten zu Tode, mit extremer Folter erzwungene Geständnisse(insbesondere im Evin- Gefängnis Berichte von unhaltbaren Einpferchungen, Folter mit Knochenbrüchen, Auskugeln von Extremitäten, deformierte Schädel, Verkrüppelungen bis zum Tod, nächtliche Leichen-Verfrachtung, anonyme Gräber auf ungenannten Friedhöfen)
- Verhaftungen von geistigen Reformern, Schauspielern, Sänger, Übergriffe in Privatwohnungen. - Enttäuschung und Verbitterung über mangelhafte Berichterstattung in den Medien der Europäischen Union.
TEHRAN, parts from NY-TIMES-ONLINE (29.06.- 05.07.2009)
Prominent Iranian actors, actresses, writers and singers are believed to have been seized at the weekend for supporting the demonstrators. Several opposition bloggers have fallen silent, probably because they have been detained. Almost anyone who dares to challenge President Ahmadinejad’s re-election is now considered an enemy of the state.
At least one senior Mousavi aide and other unidentified Iranians have appeared on state television to “confess” that the demonstrations were part of a foreign conspiracy against the Islamic Republic.
Human Rights Watch says that the Basij — volunteer Islamic militiamen — are raiding houses, beating civilians and destroying their cars and other property in an effort to silence the nightly rooftop chanting that has become the opposition’s last means of peaceful protest.
“The Basij entered our neighbourhood and started firing live rounds into the air, in the direction of the buildings from which they believe the shouting of ‘Allah-o akbar’ [God is greatest] is coming from,” a middle-aged Tehran resident said.
Nächtliche Allah-o Akbar Rufe (video records anonym) US-Bürgerin in der Nacht nach der Wahlentscheidung, Najafabad:http://www.youtube.com/watch?v=hIWRrcvbKjQ At 22:00 hours Tehran local time, the late-night call-and-response of Allah-o Akbar, “God is Great” continues to bounce from rooftop to rooftop, increasingly punctuated with the call of “Death to Khamenei, Death to the Dictator!”
However, despite continuing protests in Tehran, Shiraz, Esfahan, Tabriz, and Mashad, the power struggle inside Iran has shifted from the streets to the backrooms of the government. Indeed, the sheer brutality of the crackdown on protesters has polarized Iranian politics at all levels, forcing Iran’s political and religious elites to take sides.
► Die Stadt Teheran kehrt zur "Normalität" zurück: Massenverhaftungen. TV-Sender Al-Jazeera erhält einmalige öffentliche Drehgenehmigung. Teheran 30.06.2009
Weltweit die meisten inhaftierten Reporter im Iran, neue demonstrative Hinrichtungen von 6 nicht näher identifizierten Insassen im berüchtigten Evin Prison ...
Berichte von "Reporters without Borders" / "Reporters Sans Frontières (RSF)" Der Iran ist weltweit der Staat mit den meisten inhaftierten Reportern. Nun schicken sich die Polizeikräfte an die (per se Verdächtigen der) geistigen Elite wahllos zu verhaften. Offenbar fehlen seither die realpolitischen Denker und Wegbereiter für notfalls auch gewaltbereiten politischen Wechsel, die taktischen Organisatoren und machtvolle Verhandlungsführer für sinnvolle Ergebnisse mit friedfertigen Demonstrationen.
Eine kurzzeitige Drehgenehmigung für TV-Sender Al-Jazeera soll den Eindruck der Normalität wecken. ( link: ) http://english.aljazeera.net/news/middleeast/2009/07/20097121487930936.html Reporters Sans Frontièrs (RSF), und Amnesty International (ai) intensivieren die verifizierten Zeugen-Aufzeichnungen über direkte Kontakte. Dabei sind die Vorgänge in Myanmar und Honduras akut so zugespitzt verlaufen, sodass die Human-Rights Organisationen mit der Steuerung Ihrer freiwilligen Arbeit echt gefordert sind.
Auch die Website des britischen "Guardian.co.uk" bemüht sich, den Getöteten und Verhafteten einen Namen, Identität und Gesicht zu geben. Naturgemäß bruch-stückhaft, gestützt auf die aktuell verfügbaren Kommunikationswege.
Iran’s cleric Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei on 19 June rallied behind hardliner Ahmadinejad and demanded protestors to stop their action.
► Irans mächtigster Mann im Hintergrund hält sich zurück: Teheran, Qom/Ghom 26.06.2009
Irans eigentlicher Machtkampf findet in den Gremien hinter den Kulissen statt: Haschemi Rafsandschani steht dem einzigen Gremium vor, das den Religiösen Führer Ayatollah Ali Chamenei entlassen kann, dem so genannten Expertenrat.
Haschemi Rafsandschani ist ein politischer Überlebenskünstler. Seit den ersten Tagen der iranischen Republik Iran, seit 30 Jahren also, ist er im innersten Zirkel der Macht fest verankert. Der pragmatische Expräsident gilt außerdem als reichster Mann des Landes. Im theokratischen System des Iran hat Rafsandschani heute zwei Ämter inne. Zum einen sitzt er dem Schlichtungsrat vor. Dieses Gremium vermittelt zwischen Parlament, Regierung und Wächterrat. Vor allem aber leitet er den so genannten Expertenrat. Seit den Wahlen aber hält sich Rafsandschani auffallend zurück. Weder ist er öffentlich aufgetreten noch hat er sich bisher öffentlich geäußert.
Nach der Wahl soll sich Rafsandschani vor allem in der heiligen Stadt Qom (großes Lehrzentrum - die Schiitische Islamschule, Zentrum der hohen Geistlichkeit im Iran, kunstvolle Gebetsteppich-Familienwebereien) aufgehalten haben. Hier leben die meisten der 86 Mitglieder des Expertenrates, allesamt hohe schiitische Geistliche.
Und viele Geistliche haben sich von Präsident Ahmadinedschad abgewandt. Großayatollah Jussuf Sanei etwa soll am Sonntag erklärt haben, er werde eine Regierung, die sich auf Lügen stützt, nicht akzeptieren. Khamenei mit seinem Familien-Clan sind dort Ahmadinejads einzige Stütze.
(Siehe englische Version der Vereinigung der Lehrer und Forscher von Qom weiter unten: Neue Welle der Entmachtung der toleranten Lehrer in Qom: seit dem 03. Juli lassen die Hardliner die Posten der geistigen Elite entmachten und umbesetzen mit eigenen Leuten. Auch soll Mojtaba Chamenei, der zweite Sohn von Ayatollah Chamenei, ohne geistliche Verankerung im Clerus die Führung der Basij übernommen haben. Er gilt als strategischer Inspirator und wesentlicher Manipulator der Wahl-fälschung.)
Im schiitischen Islam ist die Auflehnung gegen Ungerechtigkeit und damit gegen ungerechte Herrschaft die Pflicht eines jeden Gläubigen – erst Recht also jedes Geistlichen. Da ist es Wasser auf die Mühlen der Ahmadinedschad-Gegner, dass der Wächterrat zugeben musste, bei den umstrittenen Wahlen seien in 50 iranischen Städten mehr Stimmen abgegeben worden, als Wähler registriert waren. Da sich der Revolutionsführer so eindeutig hinter Ahmadinedschad gestellt hat, trifft der Vorwurf der Ungerechtigkeit auch ihn.
Der TV-Sender Al-Arabiya [Nähe zu Saudi Arabiens Führung] berichtet unter Berufung auf eine hochrangige Quelle in Qom, bereits jetzt gebe es eine Mehrheit für eine Absetzung Chameneis. Aber es gebe im Expertenrat keine Einigkeit, ob das Amt des Religiösen Führers erhalten bleiben oder durch einen dreiköpfigen religiösen Rat ersetzt werden soll – eine Idee Rafsandschanis.
Irans politische Exilgemeinschaften
In Deutschland sind - anders als in Frankreich, UK und USA - viele kleinere und politisch irrelevante Exilgruppen aktiv. Unter ihnen besonders linke Gruppen: Anhänger der ehemaligen "Tudeh“-Partei oder diverse kleine sozialistische Gruppen bis hin zu den Maoisten und linken Islamisten.
Keine dieser Gruppen verfügt über erkennbare Führer oder ein attraktives Programm. Und ihre Veröffentlichungen – die heute mit Hilfe des Internet auch dort gelesen werden können - haben im Iran praktisch keinen Einfluss.
Syrien warnt den Westen vor Einmischung im Iran Damaskus, 26. Juni 2009.
Unmittelbar nachdem die USA angekündigt haben, mit Syrien wieder volle diplomatische Beziehungen aufzunehmen, hat Syrien den Westen davor gewarnt, sich in die inneren Angelegenheiten Irans einzumischen.
Syriens stellvertretender Ministerpräsident für Wirtschaft, Abdullah Dardari sagte, er sehe nicht die Gefahr einer Atommacht Iran. „Es gibt keine Atommacht Iran und, wie die iranische Führung behauptet, niemand plant sie. Iran hat das Recht zur friedlichen Nutzung von Atomenergie. Niemand wird das den Iranern absprechen können, wenn die internationalen Kriterien erfüllt werden“, sagte Dardari.
Die Präsidentschaftswahlen im Iran seien „fair“, „offen“ und „transparent“ verlaufen. Das Ergebnis sei zu respektieren. Zur angekündigten Entsendung eines amerikanischen Botschafters nach Damaskus sagte Daradari, Syrien begrüße, „dass man in Washington zur Vernunft gekommen ist“.
► Ehemaliger Hezbollah-Kämpfer entdeckt frühere Mitkämpfer in den Videos der Basij-Milizen (Iran angeblich "Trainingscamp" für Hezbollah und Hamas) Berlin, 03.07.2009 Internet-Berichte mit Fotos von Ansar-e Hezbollah- und Hamas-Kämpfern unter den prügelnden Basij-Anführern (Flickr-pic: Hezbollah bodyguard mit Walkie-Talky vor Kahmenei-Sohn Mojtaba - selbst ausgebildeter Hezbollah Fighter - neben gepanzertem Offroader) entlarven die Zusammenarbeit der Iranischen Hardliner hinter Chamenei mit paramilitärischen Untergrundorganisationen in Libanon, Gaza und Westbank
- vermuteter Missbrauch von EU Förder-Geldern - - in Palästina / Gaza - Hilfsgeldern der Europäischen Union ?
(Berichte von Exil-Iranern in Berlin; ehemaliger Ansar-e Hezbollah-Kämpfer Farshad Ebrahimi investigiert, nennt Namen) Spiegel-Online und CNN - Videos. 03.07./ 04.08.2009 http://www.spiegel.de/video/video-1010494.html
Farshad Ebrahimi says he knows many of those pictured beating Iranian protesters Now living in Berlin, he used to be a member of a religious militia in Iran. He publishes names and phone numbers of those responsible on the Web. His story gives an insight into the make-up and ideology of the hard-line groups. By Frederik Pleitgen, CNN.
► positionen (3) 2009 - Trauer und Gedenken benötigen einen Ort.
»Wenn die Menschen schweigen, so werden die Steine schreien (Lukas 19,40). «
Das Zitat aus dem Text des Mahnmals für die NS-Opfer unter den Bewohnern 1939 -1945 in Mariaberger Heimen (Landkreis Sigmaringen). Nach Nennung der 61 Namen und der jeweiligen Geburtsjahre der ermordeten Mariaberger Opfer, endet der Text mit den Worten:
»Ihr Tod verpflichtet uns, allem Denken und Tun zu widerstehen, das menschliches Leben in lebenswert und lebensunwert einteilen will. - Und vergib uns unsere Schuld. (Matthäus 6,23). «
Seit 1991 organisiert Mariaberg und das »Lebenshaus Schwäbische Alb« eine Mahnwache am Mahnmal. (Volkstrauertag, 15.11.2009)
foto: privat
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Grafeneck, Ulm - Kirche gegen Rechts, Rechtsradikale, Dresden, Pirna, Sonnenstein, NS-"Euthanasie".
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- Aktion "Ulm gegen Rechts" (video trailer) download
►Neue Entwicklungen am zeitgenössischen Kunstmarkt: Junge Kunst aus Deutschland. (fl) Bonn,Berlin, Ulm, 22.08.2009
Als Reaktion auf die Globalisierung interessiert das Heimische.
Werke der zeitgenössischen Kunst sind zumeist nicht wirklich teuer. Wenn man einem Künstler das Einkommen eines Facharbeiters zubilligt, kommt man auf etwa 6000 Euro, die ein Künstler für ein Bild nehmen muss. Das ist in der Tat nicht sehr viel verglichen mit dem, was sonst für Dinge ausgegeben wird, die man gerne haben möchte, zumal man viele Werke zeitgenössischer Kunst für weniger als 6000 Euro bekommt. Der Durchschnittswert aller verkauften Kunstwerke in Deutschland liegt, einer aktuellen Marktstudie zufolge, um 7800 Euro. Das mit der Spekulation auf Preissteigerung funktioniert ja oft auch sehr gut.
Es gibt da die Preissteigerungskette Galerie - Sammler - Auktionshaus. So wurde 2005 eine Arbeit von Norbert Bisky (Sohn des Politikers), die vier Jahre zuvor etwa 3000 Mark gekostet hatte, in New York für 24 000 Dollar (Zuschlag) versteigert. Die Auktionshäuser heizen den Markt an, was man ihnen nicht verdenken kann.
Die Galerien können solche Preisexplosionen allerdings nicht mitmachen. Sie müssen auf Kontinuität bedacht sein. Dafür sind sie, so ein Hamburger Galerist, mit dem Hinweis auf solche Versteigerungsergebnisse "aus dem Schneider", was die unangenehmen Diskussionen über Rabatte angeht. Weil zeitgenössische Kunst, gerade auch die deutsche, von Sammlern international so gefragt ist, bleibt kaum etwas übrig für Ausstellungen in nicht-kommerziellenInstituten, für die Kuratoren, die auch schon für Galerien arbeiten.
Die "Sammler-Kunst" kann kaum "Kuratoren-Kunst" werden, weil einfach nicht genug "frei flottierende" Werke vorhanden sind. So versucht der Düsseldorfer Galerist Rüdiger Voss immer wieder, Ausstellungen mit den mythologisch-rekonstruktiven Werken von Frank Sämmer zu organisieren - meist vergeblich, weil Frank Sämmer gar nicht so viele Bilder malen kann, wie Voss verkaufen könnte. Und die Sammler geben sie nicht oder nur äußerst widerwillig her. Dagegen wird Dritt- und Viertklassiges von erst-klassigen Namen mit Schätzpreisen deutlich unterhalb der Euro-Million nicht mehr so sicher an den Mann gebracht wie noch vor Jahren.
Dass trotz der Krise gute Preise für gute Kunst bezahlt werden, konnte man gerade wieder auf den Sommer-Auktionen in London sehen. Wenn aber bisher stark frequentierte Sammelgebiete qualitativ immer unbefriedigender werden, wenden sich mehr und mehr Sammler anderen Arten von Kunstwerken oder anderen Kunst-Epochen zu, etwa der Fotografie oder der zeitgenössischen Kunst.
Eine Grundlage für den Drang zum Zeitgenössischen bildet der - wenn auch oft nur vermeintliche - "WYSIWYG"- Charakter: What You See Is What You Get (aus der PC-Welt: Man bekommt, was man sieht). Es ist das scheinbar Selbsterklärende zeitgenössischer ästhetischer Produktion, während beispielsweise für Alte Meister ein enormer "Bildungsberg" bewegt werden muss, der heutzutage längst nicht mehr vorhanden ist. Dass die Verhältnisse durch das notwendige Eintreten jeglicher Kunst in den historischen wie aktuellen ästhetischen Diskurs etwas differenzierter sind, steht auf einem anderen Blatt.
Es ist auch cool oder hip geworden, Kunst, besonders zeitgenössische Kunst, zu sammeln. Irgendwie verlieren Autos mit der siebten Luxuskarosse ihren Reiz, kaum jemand besitzt mehr als drei Yachten und zwölf Häuser. Und mit Kunst konnte man schon zu allen Zeiten Eindruck schinden, soziale Bedeutung jenseits materieller Werte erlangen. Das darf man nicht so kulturpessimistisch nehmen, wie es klingt: Kunst sammeln ist eine ehrliche Leidenschaft, kann fast manische Obsession sein. Sammler leben mit den Objekten ihrer Begierde. Dass dazu zunehmend junge deutsche Kunst zählt, ist noch nicht ausgelotet. Zum jüngsten Boom der Kunst aus Deutschland hat das Markenzeichen Junge Leipziger Maler stark beigetragen. Leipzig ist dabei so etwas wie ein Synonym für Kunst aus Deutschland geworden.
Es war noch vor der Wende, als Anselm Kiefer spezifisch Deutsches in der Kunst international wieder salonfähig machte. Dann war es Neo Rauch, und er ist immer noch dabei. Auch Stephan Kaluza (Ribbentrops Wohnzimmer) und Cornelia Schleime haben immer wieder Positionen formuliert, die man getrost als (fast typisch) "deutsch" bezeichnen kann, und sie haben damit international Erfolg.
Die "abendländische" und damit auch die deutsche Kunst hat über das Internet einen IGlobalisierungsprozess durchgemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es zum Beispiel eine sehr typisch amerikanische Kunst. Das endete in den 70er Jahren - es gab damals fast nur noch Kunst, die aus Amerika kam. Darin wurde kein spezifischer ästhetischer Diskurs mehr geführt. Auch die Nachkriegsavantgarde aus Italien (Manzoni, Fontana), die ganz radikal mit allen Vorbildern gebrochen hatten, war ein Phänomen, das sich selbst aufgelöst hat. Das wurde in Deutschland anders, als sich die Kunst nach den zwölf verheerenden Jahren Nazibarbarei den internationalen - vor allem aber nicht-deutschen - Vorbildern zuwandte.
Mit dem deutschen Wiederaufbau, dessen weltweiten, gesellschaftlich und wissen-schaftlich anerkannten Leistungen, mit der politischen, strategischen und wirtschaft-lichen Einbindung Deutschlands in internationale Bündnisse, wuchs auch die Wieder-entdeckung und Anerkennung der neuen deutschen Kunst. Als künstlerischer Beitrag zur Objektivität, Funktionalität, Neutralität und Humanität - und daher bewusste Besinnung auf das Soziale wie den Gebrauchszweck - entwickelten sich begleitend zur Erkenntnis des Lebensziels eines globalen Friedens, die international suchenden Experimente neuer "selbstregulativer" humanistischer Erziehungsformen in der schulischen, handwerklichen und akademischen Bildung, die eine "menschliche" Demokratie zum Ziel erklärten.
Ein zurückgeführtes, reduziertes Design (Bauhaus) und abstrahierende, ästhetische Ausprägungen bildnerischer und darstellender Kunst (z.B. Jugendstil, Schulerziehung, Tanztheater, Architektur, Gropius, Corbussiers, Moore, Bills Industriedesign, ästhetische Signets im öffentlichen Raum verdrängen den Schilderwald, neue Schriftformen und Grundsätze in Werbung, Buchdruck und Journalismus) entstanden mit der Rehabilitierung der ehemals als "entartet" Verfemten, die weniger beachtet ihre Wurzeln in der Weimarer Republik schon hatten.
Mit der Wende 1989 suchten die Nachfahren monumentaler, indoktrinierender Kommunismus- und DDR-Kunst einen neuen, selbstbewussten eigenen Stil, der sich sichtbar vom bisher etablierten Kunst-Kanon absetzte. Amerika, die EU (und hier besonders Verleger, Industrielle, Politiker, die Gewinner der Wende) und generell der Westen, später auch russische Auftsteiger mit den östlichen Nachbarländern, feierten ihren Beitrag zur Überwindung des Kalten Krieges mit der Entdeckung und Anerkennung der im Osten Deutschlands beheimateten "Leipziger Schule". Die technische Weiterentwicklung, die Digitalisierung von Ton und Bild erlaubte die Wiederentdeckung der illusionistischen "natürlichen" Kunst-Reproduktion, des scheinbar "Lebensechten", sowohl in Musikwiedergabe, Fotoreproduktion und fotorealistischer Malerei. Die Rückbesinnung auf heimische Produkte verlief im privaten Konsum-Leben viel deutlicher noch im deutschen Osten. "Rotkäppchen-Sekt" - Sehnsucht und Suche nach Vertrautem innerhalb globaler Verunsicherung des Individuums.
►Gitarrenbauer und Musiker Les Paul ist tot - RIP New York, 13. August 2009
Der US-Musiker und legendäre Elektrogitarren-Erfinder Les Paul ist tot. In einer Erklärung würdigte das Unternehmen Gibson seinen ehemaligen Mitarbeiter. Er habe „einen wichtigen Einfluss auf den Sound des 20. Jahrhunderts“ gehabt. Er starb im Alter von 94 Jahren im US-Bundesstaat New York.
(foto: T-online)
In den 30er und 40er Jahren trat Paul mit zahlreichen Big Bands und Musikgrössen wie Bing Crosby, Nat King Cole und Frank Sinatra auf. Später landete er mit seiner damaligen Frau, der Sängerin Mary Ford, grosse Hits mit den Songs «How High the Moon» und «Vaya Con Dios».
In den 50er Jahren brachte er die von ihm entworfene «Gibson Les Paul» Elektrogitarre auf den Markt, die sich wegen ihres als besonders satt und warm beschriebenen Tons größter Beliebtheit erfreut und später von unzähligen Künstlern, darunter Eric Clapton und Pete Townshend, gespielt wurde. Zu den bekanntesten Anhängern zählen auch Musiker wie The Who, Led Zeppelin, Guns ’N’ Roses, Oasis oder Metallica. Neben seinen Verdiensten um die Entwicklung sogenannter Solidbody-Gitarren wie der Les Paul, die im Gegensatz zu früheren Modellen über keinen akkustischen Resonanzkörper verfügen und elektrisch verstärkt werden, gilt Les Paul als Pionier auf dem Gebiet von Klangeffekten und der Mehrspur-Aufnahme.
Bis ins hohe Alter trat der 1915 als Lester William Polsfuss geborene Gitarrenvirtuose selbst auf. Nach Angaben von Gibson starb er in einem Krankenhaus an Komplikationen, die durch eine schwere Lungenentzündung verursacht wurden. Paul wurde im ländlichen US-Staat Wisconsin geboren. Schon als Junge spielte er Banjo und Gitarre. Nach eigenen Angaben war er ein begeisterter Bastler, der Elektrogeräte zerlegte und wieder zusammenbaute. Bei einem Autounfall im Jahr 1948 wurde er schwer am Arm verletzt. Er gab dem Arzt die Anweisung, seinen Arm so zu richten, dass er weiter eine Gitarre halten könne.
Viele Ehrungen Der mehrfache Grammy-Gewinner erhielt im Laufe seiner langen Karriere viele Ehrungen. 1988 wurde er in die «Rock and Roll Hall of Fame» aufgenommen. Bis ins hohe Alter trat der an Arthritis leidende Gitarrist noch in Clubs und bei Konzerten auf. «Wenn man dickköpfig ist, geht alles», scherzte er einmal in einem Interview mit der «Washington Post». «Ich spiele mit den Fingern, die mir noch geblieben sind».
(Quellen: music-blog - NYTimes)
mp3 - Radio From the Vault is presented this 2008 interview with Les Paul at NY as part of the Pacifica Radio Archives . Listen to this episode.
Trauer um Pina Bausch. Die berühmte Tänzerin und Choreografin starb überraschend am Dienstagmorgen im Alter von 68 Jahren, nur fünf Tage nach der Diagnose eines Krebsleidens.
Die Revolutionärin des Tanztheaters Pina Bausch ist tot.
Die weltberühmte wie medienscheue Tänzerin und Choreografin starb am Dienstagmorgen, teilte das Wuppertaler Tanztheater mit.
Ob in Korea, Frankreich, Italien, Russland oder den USA – für viele Menschen in aller Welt war die zierliche Frau die wichtigste Choreografin des vergangenen Jahrhunderts. (privat 2008)
Die 1940 in Solingen geborene Pina Bausch stand rund vier Jahrzehnte für anspruchsvolles, experimentelles Tanztheater. Wie niemand vor ihr hat sie die romantischen Liebesduette des klassischen Balletts zu realistischen Geschlechter-kämpfen umfunktioniert. Denn die Menschen, ihr Alltag, das Lebens selbst waren die Vorlage für Bauschs Choreografien. Pina Bausch blickte tief in die Seelen der Menschen, machte Neurosen, Blockaden und Sehnsüchte zum Thema. „Mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt.“
Diese Aussage ist bezeichnend für die legendäre Wuppertaler Ballettchefin, die fast vier Jahrzehnte lang für anspruchsvolles, experimentelles Tanztheater stand. Charakteristisch für ihr Schaffen war die Form der Präsentation, die inhaltliche Auseinandersetzung mit Grundfragen der menschlichen Existenz und die Orientierung an fremden Kulturkreisen.
Schon mit 14 Jahren begann die Ausnahmekünstlerin 1955 an der Essener Folkwang Hochschule ein Tanzstudium bei Kurt Jooss, einem der damals führenden Tanz-pioniere. Danach ging sie 1958 in die USA an die Juillard School of Music in New York. Nach der Rückkehr nach Deutschland 1962 begann ihre beispiellose Karriere. Sie wurde Solistin in dem von Jooss neu gegründeten Folkwang-Ballett, dessen Leitung sie 1969 übernahm und mit dem sie erste eigene Choreografien aufführte. 1973 wechselte Bausch als Direktorin an das neu gegründete Tanztheater Wuppertal, das sie bis zu ihrem Tod leitete. Noch am Sonntag vor einer Woche hatte Bausch mit ihrem Tanzensemble im Wuppertaler Opernhaus auf der Bühne gestanden.
► Keith Haring - Hommage bei Weishaupt in Ulm aktuell. Ulm - Kunsthalle Weishaupt, 17.05. - 01.11.2009
27 großformatige Leinwandbilder sind bis zum 1. November in der Ulmer Kunsthalle Weishaupt zu sehen, ergänzt durch Leihgaben aus renommierten Sammlungen sowie der Keith Haring Foundation in New York, dem Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen und dem Musée d'Art moderne et d'Art contemporain in Nizza.
Zur Eröffnung der Ausstellung wurde außerdem eine mehr als vier Meter hohe Skulptur der 80er Jahre Pop-Art-Ikone vor der Kunsthalle installiert. Das leuchtend rote Objekt aus dem Fundus der Sammlung Siegfried Weishaupt entwarf der Künstler anlässlich der »Skulptur Projekte« 1987 in Münster. Bisher zierte sie den Vorplatz des ZKM in Karlsruhe.
Die Großplastik "Red Dog for Landois", 1987 (Stahlskulptur, Hommage an den Münsteraner Biologen Landois) bleibt der Ulmer Neuen Mitte dauerhaft als "Museumswächter" erhalten. Die Skateboarder-Szene hatte sie am Sonnntag bereits als Schattenspender adaptiert. (foto: feld-art.de)
quelle / pressetext: Kunsthalle Siegfried und Jutta Weishaupt (Quelle/Urheber ist NICHT dpa, wie von rechtsmissbrauchender Abmahnkanzlei KSP Hamburg behauptet wird !!!) > "Medienmitteilung vom 04. Mai 2009" > "Keith Haring" - Einladung zu Pressegespräch und Ausstellungseröffnung in der > "kunsthalle weishaupt".
►Beschluss der Stadt Ulm: Neue Synagoge kommt auf den Ulmer Weinhof Ulm, 05.05.2009 [SWP: zum Stadtkämmerer Nachtrag v. 07.08.2008]
Die Jüdische Gemeinde in Ulm bekommt eine Synagoge an historischem Standort: auf dem Weinhof. Die Stadt hält für den Bau nach diesem Beschluss vom 05.05.2009 ein Grundstück vor. Noch in 2011 könnte Baubeginn sein.
„Es ist auch für uns ein bewegender Tag.“ Das hat Oberbürgermeister Ivo Gönner am Dienstag nach einem einstimmigen Beschluss im Hauptausschuss gesagt, der eine vor kurzem noch unglaubliche Wendung in ein Bauvorhaben bringt: So hält die Stadt auf dem zentralen Weinhof ein Grundstück zweckgebunden für den Bau einer Synagoge in Ulm vor (anstelle des bisherigen Peripherie-Angebotes innerhalb der Neustadt-Planung). Es befindet sich gegenüber dem Standort der alten Synagoge, die 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurde.
In Leserbriefen an die Südwestpresse Ulm wurde in den vergangenen Wochen (seit 02.06.2009) auf den Diebstahl (des alten Synagogen-Grundstückes von 1938) an der Jüdischen Gemeinde, die historisch damals üblichen NS-Enteignungsvorgänge an jüdischen Grundstücken abgehoben (Dokumentation in den Stadt-Akten: "im öffentlichen Interesseentjudet"), zu verantworten durch den damaligen UlmerStadtkämmerer Otto Elsässer, über dessen Schreibtisch damals "sämtliche Unterlagen über Grundstücke gingen, die die Stadt Ulm von den Juden gestohlen hatte". Der Ulmer Historiker Dr. Walter Wuttke empfiehlt der Stadt, den Straßennamen mit dem Hinweis zur aktiven Beteiligung am Unrecht im Nationalsozialismus zu versehen, bzw. die Wegbezeichnung ganz einzuziehen, die heute noch auf den unrühmlichen Ulmer Stadtkämmerer und übereifrigen NS-Gefolgschafter hinweist. Die US-Militärregierung hatte ihn nach seiner Überprüfung am Kriegsende unmittelbar entlassen.
[ Nachtrag 07.08.2009: Die neugewählten Gemeinderäte in Ulm haben sich laut Meldungen der "Südwestpresse" bisher einvernehmlich auf die Überprüfung dieser Vorhaltungen und weiterer Vorgänge im Zusammenhang der NS- und Nachkriegs-geschichte durch das Stadtarchiv entschieden, und plädieren nach ersten bestätigenden Signalen von dort für die erforderliche Korrekturen bei der Ulmer Straßennamensvergabe.]
Ob es wohl stattdessen bald eine Willi-Bleicher-Strasse in Ulm geben wird, für den Arbeiterführer der IG-Metall, der für sein politisches (KPO) Bekenntnis im Ulmer Jugendgefängnis (Bundesfestung) seine NS-Gesinnungsstrafe "wegen Hochverrat und Gefährdung der Staatssicherheit" verbüßte, bevor er ohne rechtliche Grundlage von Ulm an die Gestapo Stuttgart in "Schutzhaft" gegeben und über das Sammellager Welzheim in das KZ Buchenwald verschleppt wurde? In Yad Vashem wurde er als einer der ersten Deutschen als ein "Rechtschaffener unter den Völkern der Welt" geehrt (Rettung des polnischen Judenbuben Stefan Jerzy Zweig, heute ORF Wien).
[Quellen] FELDart - KZ-Bericht Willi Bleicher, privater Tonbandmitschnitt Vortrag 1972, Filmdokumente des Willi Bleicher - Biografen Hermann Abmayer - Stuttgart, Dr. Walter Wuttke, Ulm, Privat-Dokumente v. Dokumentationszentrum Kuhberg, Kurzmeldung und Leserbriefe der Südwestpresse Ulm, Yad Vashem - web site (Righteous among the nations), Zentralrat der Juden in Deutschland. .
► Ulm, 30.04.2009 Schüler organisieren Konzerte gegen Rechts:
Zwei Konzerte gegen Rechts haben Schüler unter dem Titel: „Wir rocken unsere Demokratie“ mit insgesamt sechs Ulmer Bands, auf dem Münsterplatz und im Schilli, am 30. April organisiert.
1.) Auf dem Münsterplatz spielen am 30. April Mastarhymes ab 12.30 Uhr, Killing Opera ab 14 Uhr im Rahmen der Aktionen der Ulmer Schulen, des Gesamt- elternbeirats und der Kindertageseinrichtungen. 2.) Im Schilli spielen ab 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) Funksuppe, The Petty Thefts, Mastarhymes und Traitors Never Play Hangman.
► Veranstaltungsprogramme und Gegendemonstrationen zum 1. Mai 2009 Information der Stadt Ulm und des DGB Ulm, 30.04.2009
Zum 1. Mai sind bisher neben der DGB-Veranstaltung insgesamt 58 Veranstaltungen in Ulm / Neu-Ulm geplant. Zahlreiche Straßensperren, geänderte Halteverbote und Änderungen des öffentlichen Busfahrplans als Ersatz zur Stilllegung des Straßen-bahnverkehrs (Linie 1) gilt es zu beachten. - Die Route des DGB / 1. Mai-Demonstrationszuges führt in zwei Zügen vom Weinhof und vom Petrusplatz zur Frauenstraße, und dann gemeinsam über Olgastraße, Platzgasse, Herrenkellergasse, Nördlicher Münsterplatz zur Kundgebung auf den Hauptplatz.
ULM GEGEN RECHTS (fotos: feld-art, ulm)
- 12:30 Uhr Hauptredner Erhard Eppler, Münsterplatz. - 14:00 Uhr das Konzert "Sage Nein!" mit Konstantin Wecker, Münsterplatz.
Gegendemonstrationen in Neu-Ulm.
Aus Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch werden in Neu-Ulm am 1. Mai zwei Gegendemonstrationen stattfinden.
Das Landratsamt hat die entsprechenden Anmeldungen mit Auflagen bestätigt. - SPD-Kreisverband Neu-Ulm (ab Johannesplatz/Ottostraße: 16 Uhr) und - DGB - Region Ulm-Biberach(ab Petrusplatz: 10 Uhr). Weiter sind im Raum Ulm / Neu-Ulm mehrere Veranstaltungen von Vereinen, Parteien und Kirchen unter der Aktion "Ulm gegen Rechts" angekündigt. So gibt es ein Angebot für Freundinnen und Freunde der VH Ulm auf dem Kornhaus-platz (bei Regen im VH-Gebäude EinsteinHaus) im Anschluss an die DGB-Hauptveranstaltung
Programm gegen Rechts der Ulmer Volkshochschule, Kornhausplatz
13:00 Uhr - World Music mit der » Session-BandHr. Gott Sax «, - Buntes Band der Vielfalt, Aktionen für Kinder und Erwachsene, - WiderWorte, Zitate für Freiheit und Toleranz aus Kursen der Frauenakademie, - Gemeinsames Essen an einer langen Tafel. - kontiki-Bauwerkstatt für die Zukunft - Programm für Eltern und Kinder.
14:30 Uhr - Historische Flugblätter der Weißen Rose, und
- aktuelle Flugblätter Ulm-gegen-Rechts flattern vom Dach des EinsteinHauses.
► Kirche gegen Rechts - Erinnerung an Ulmer Bekenntnistag von 1934 Ulm am 26. April 2009, im Münster und im »Haus der Stadtgeschichte« in Ulm:
Die Stadt Ulm und die Evangelische Gesamtkirchen-gemeinde wollen am Sonntag an den „Ulmer Bekenntnistag” erinnern. Vor 75 Jahren hatten sich protestantische Christen der nationalsozialistischen Diktatur in Ulm mutig entgegengestellt. Nach einer Predigt im Ulmer Münster verlas der bayerische Landesbischof Hans Meiser am 22. April 1934 eine „Kundgebung der bekennenden Deutschen Evangelischen Kirche”, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Durch diese öffentliche Erklärung formierte sich die Bekennende Kirche. Sie richtete sich theologisch gegen die Lehren der nationalsozialis-tischen Deutschen Christen und kirchenpolitisch gegen die von diesen beherrschte Reichskirche. (Auszug epd)
► Ulm - neue musik: SternenNacht Verein für moderne Musik - Stadthaus Ulm, 17. - 23. April 2009
Verklärt, verarbeitet, thematisiert wurde die Nacht in der Geschichte der Künste schon oft. Jürgen Grözinger, künstlerischer Leiter der neuen Musik im Stadthaus, wird im Festival mit neuer Musik 2009 Werke präsentieren, die der Nacht und den Sternen gewidmet sind, u.a. von John Cage, Wolfgang Amadeus Mozart, Jay Schwartz, Salvatore Sciarrino und Karlheinz Stockhausen. Der „Salon des Étoiles“ lädt zu nächtlicher Stunde ein, gedichteten Worten und ungewöhnlichen DJ-Sets zu lauschen. Interpretiert werden die Programme vom hochkarätig besetzten Ensemble European Music Project unter der Leitung von Chatschatur Kanajan und verschiedenen erstklassigen SolistInnen. Die künstlerische Leitung trägt Jürgen Grözinger.
Münsterpfarrerin Tabea Frey: Nacht und Finsternis in der christlichen Wahrnehmung, ausgehend von Johannes vom Kreuz "Die Dunkle Nacht" (1586) Jürgen Grözinger: Noche Oscura Galina Ustvolskaya: Grand Duett Olivier Messiaen: Abime des oiseaux, aus "Quatuor pour la fin du temps"
Donnerstag 23.04. - 19:30 Uhr "Planetary Dream Collector" Lothar Hensel: Bandoneon solo Kaija Saariaho: Nocturne Terry Riley: Sunrise of the Planetary Dream Collector Salvatore Sciarrino: Due Notturni Salvatore Sciarrino: Ai limiti della notte Claude Vivier: Pièce pour Violon et Piano Gija Kantscheli: Nightprayers
Donnerstag 23.04. - 21:00 Uhr "Cosmic Tangos" Astor Piazzolla: Tangos / Arr. Jürgen Grözinger Jürgen Grözinger: AfterMidnightDances (TangoSuite) Juliane Stiegele / Jürgen Grözinger: Constellations & SternenStaub Part II und III
► »Der Klang von Räumen – Menschen Musik Recht und 60 Jahre Grundgesetz« Konzertveranstaltung ZKM / HfG / "Tollhaus" Karlsruhe - Mittwoch 01.04.2009 Uraufführung im Lichthof der HfG, 20 Uhr Karteninformation: 07 21/ 96 40 50
Im Rahmen eines Konzertes zum Thema »60 Jahre Grundgesetz« führt der Karlsruher Flötist Jos Rinck die Musik seiner jüngst erschienenen CD »Der Klang von Räumen – MenschenMusikRecht« auf. Bundesrichter a.D. Dr. Axel Boetticher, der dieses Projekt begleitet hat, wird ergänzende und erläuternde Texte sprechen. Rinck, den Raum in eindrucksvollen Soloimprovisationen durchschreitend, ließ sich von den Orten inspirieren, in denen einst über Recht und Unrecht entschieden wurde. Selten war eine Geschichtslektion so musikalisch, oder wie es der Journalist Wolfgang Janisch fomulierte: »Die Musik – und damit die Freiheit – siegt über Recht, Macht und Willkür. Für einen Moment jedenfalls.« weitere Info: www.tollhaus.de
► "Faustrecht" - Filmfestival - Neue Termine der "Aktion Mensch" mit engagierten Menschen und Literatur - Neuerscheinung: "Herz-Schlag".
München, im Kino Monopol, Freitag, 27. März 2009, 18:00 Uhr
Das Filmfestival "über Macht, Kontrolle, Regeln, Selbstbestimmung" ist vom 18. bis 27. März 2009 in München im Kino Monopol zu Gast. Am Freitag, den 27.03., wird um 18.00 Uhr der Dokumentarfilm "Faustrecht" (Schweiz 2005) gezeigt. Rupert Voß (1965) * wird Diskussionsleiter und Fach-Ansprechpartner für diese Vorführung sein.
► April - Mai 2009 weitere Vorträge von Rupert Voß: "Work and Box Company"
• IHK Stuttgart, Dienstag, 28. April 2009, 18.00 Uhr Forum der Handwerkskammer , DGQ
"Kompetenz in der Krise durch soziale Verantwortung" Engagement für die Work and Box Company Stuttgart (Info-PDF download) Am Dienstag, den 28. April 2009, stellt Rupert Voß mit einem Vortrag auf einer Veran- staltung der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) in Stuttgart seine Arbeit vor. Die Gemeinschaftsveranstaltung der DGQ findet in den Räumen der Handwerks-kammer statt: Handwerkskammer Region Stuttgart - Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart. link: www.dgq.de/regional/stuttgart.htm (Kontakt und Anmeldung)
•DHM München, Montag, 4. Mai 2009, 16.45 Uhr Deutsches Herzzentrum München Am Montag, den 4. Mai 2009, wird Rupert Voß einen Vortrag halten. Das Thema:
Wie durch Haltung und Intuition Total Quality Management im Handeln entsteht“. Die Veranstaltung fndet im Rahmen der INQUAM-Tagung im Deutschen Herzzentrum München statt. link: www.dhm.mhn.de/ww/de/pub/home.htm
*) Rupert Voß‘ Themen sind Gewalt und Zivilcourage. Er hat ein neues Wiedereingliederungsprogramm für gewalttätige jugendliche Wieder-holungstäter entwickelt, das statt der üblichen Erfolgsraten von 10% bis 20% innerhalb eines Jahres bis zu 80% der jungen Männer wieder in feste Arbeitsverhältnisse bringt. Kontakt- und Kommunikations-Training über Boxsport und Praktika sind die Haupt-bestandteile des „Work and Box“ Projekts mit Sitz in Taufkirchen bei München. (external link: www.hand-in.de)
So ermöglicht Rupert Voß Begegnungen, in denen Menschen lernen, mit Gewalt umzugehen und Zivilcourage zu zeigen. Davon profitieren auch Führungskräfte aus der Wirtschaft, die er in Begegnung mit den ehemaligen Jugendstraftätern bringt, sodass die Erwachsenen alternative Kommunikationsstrategien von ihnen lernen können. 2008 hat Rupert Voß mit der Gründung einer gemeinnützigen AG eine innovative Möglichkeit für Standorterweiterungen ( u.a. mit dem Jugendhausverein Stuttgart ) geschaffen.
Sachbuch - Neuerscheinung "Herz-Schlag": In seinem im Februar 2009 erschienenem Buch "Herz-Schlag – Mein Engagement für Menschlichkeit", unter Mitarbeit von Sibylle Dietermann, gibt er seine Erfahrungen gebündelt weiter. Rupert Voß - Jahrgang 1965 - erzählt seine Lebensgeschichte: Er ist Ehemann, Vater von sechs Kindern, Schreinermeister, Vorstandsvorsitzender der Voss AG, Box-Instructor, Initiator der Jugendhilfemaßnahme Work and Box Company, Sozialunternehmer und Fellow von Ashoka Deutschland, Unternehmensberater, Coach und ... Es gibt viele Ereignisse aus seinem Leben zu berichten und - mindestens ebenso spannend - was er daraus gemacht hat in den Bereichen individuelle Persön-lichkeitsentwicklung, effektive Jugendsozialarbeit, erfolgreiches Unternehmertum und Sozialunternehmertum: Es geht um sein Leben in allen Bereichen und dieses Leben als Ganzes zu sehen, in dem kein Element zufällig oder unwichtig ist. Es geht darum, dieses Zusammenwirken zu verdeutlichen: den Prozess vom Erleben über das Verstehen zum bewussten Annehmen. Und es geht um das Leben des Lesers, der die Einsichten und Entscheidungen, die Art, sich dem Leben, der Herausforderung und Berufung zu stellen, als Anregung nehmen kann, sich in seinem eigenen Leben neu zu orientieren. Rupert Voß: „... Menschen in Beziehung mit sich selbst zu bringen und sie dadurch ein Stückchen näher an ihre Eigenverantwortung und Handlungsfähigkeit zu begleiten, sie am Herzen zu berühren, damit in jedem einzelnen mehr Menschlichkeit entsteht."
Film - "Friedensschlag": Darüber hinaus kommt im Herbst 2009 "Friedensschlag - Das Jahr der Entscheidung" ein großer Dokumentarfilm über "Work and Box" in die deutschen Kinos, gedreht von Boomtown Media ('Rhythm is it'). link: http://www.boomtownmedia.de/btm/filme/friedensschlag.html
► Die Weiße Rose - Erinnerung der ehemaligen Ulmer Abiturienten zum Todestag der Geschwister Hans und Sophie Scholl am 22. Februar 1943.
"Freiheit!" Mit diesem Ruf schritt Hans Scholl am Montag, dem 22. Februar 1943 gegen 17 Uhr im Vollstreckungsgefängnis München-Stadelheim zum Schafott, um seiner Schwester Sophie in den Tod zu folgen. Wenige Stunden zuvor hatte Roland Freisler, Präsident des Volksgerichtshofes, Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst in einem Schnellverfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Sie hatten der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" angehört, deren Mitglieder Alexander Schmorell, Kurt Huber und Willi Graf in einem weiteren Prozess am 19. April 1943 ebenfalls abgeurteilt und Monate später hingerichtet worden sind. Die Weiße Rose
Die Geschichte der "Weißen Rose" begann 1942 in München. Dort hatten sich im Herbst 1940 der damals 22-jährige Ulmer Medizinstudent Hans Scholl und der ein Jahr ältere Alexander Schmorell kennen gelernt. In dessen elterlicher Wohnung diskutierten sie mit Gleichgesinnten, darunter Schmorells Schulfreund Christoph Probst, über Theologie, Philosophie, Moral und Literatur.
Beim Entschluss, dem NS-Staat aktiven Widerstand entgegenzusetzen, mögen anonyme Flugblätter als Vorbild gedient haben, welche die Familie Scholl in Ulm in ihrem Briefkasten gefunden hatte. Sie enthielten die Predigten des Bischofs von Münster, «Clemens August Graf von Galen», worin dieser über die Vernichtung von Geisteskranken informierte und zum Durchhalten gegen den braunen Terror aufrief (Anm.: s.u. Berichte zu Grafeneck; Medizinhistoriker Dr. Walter Wuttke, Ulm). Der unbekannte Verbreiter der Flugblätter war der Ulmer Gymnasiast Heinz Brenner. Er war Klassenkamerad von Hans Hirzel und Franz Müller, die später helfen sollten, die Flugblätter der Weißen Rose zu verbreiten und dafür im zweiten Weiße-Rose-Prozess, von Freisler ins Gefängnis geschickt worden sind. Brenner versandte seine Vervielfältigungen von Oktober 1941 an gezielt.
„Flugblätter der Weißen Rose“, so waren die ersten vier Aufrufe überschrieben, die Scholl und Schmorell in den Monaten Mai und Juni 1942 verfassten und verbreiteten. Die sechste und letzte Flugschrift der "Weißen Rose" nahm die Niederlage von Stalingrad zum Anlass, zum Kampf gegen die NSDAP aufzurufen. Dieses Flugblatt legten Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 vor den Hörsälen der Münchner Universität aus. Als Sophie den Rest vom zweiten Stock in die Eingangshalle hinabwarf, wurden die beiden vom Hausmeister entdeckt, denunziert und von der herbeigerufenen Gestapo verhaftet. Die Gestapo kam auch den anderen Angehörigen der "Weißen Rose" auf die Spur. Der engere Kreis wurde hingerichtet. Die Ulmer Schüler Hans und Susanne Hirzel, Franz Müller und Heinrich Guter sowie weitere Freunde, die sich an der Verbreitung der Flugblätter beteiligt oder die als Mitwisser keine Anzeige erstattet hatten, wurden zu Haftstrafen verurteilt.
Nach der Hinrichtung von Hans und Sophie wurde die Familie Scholl vorübergehend in „Sippenhaft“ genommen. Der Vater wurde u.a. wegen Hörens der BBC zu 18 Monaten Haft verurteilt. In der Ulmer Lokalpresse eröffnete der Kreisleiter unter der Überschrift „Wie lange noch Scholl?“ eine gnadenlose Hetzkampagne gegen die Familie, die daraufhin in den Schwarzwald übersiedelte.
Die Geschwister Scholl und ihr Umfeld haben in Ulm nachhaltige Spuren hinterlassen. Inge Scholl heiratete 1952 Otl Aicher (1922 – 1991). Der spätere Designer von Weltruf hatte seit Herbst 1939 mit den Geschwistern Scholl in Kontakt gestanden. Nach dem Krieg hat er zur Wiederbelebung des kulturellen Ulms beigetragen und gilt als „spiritus rector“ der Ulmer Volkshochschule, die 1946 gegründet und von Inge Scholl geleitet wurde. Filmdokumentationen, u.a. "Sophie Scholl" - Marieke Schröder und Ulrich Chaussy, "Verräter der Nation" - Sibylle Tiedemann, "Ulmer Abiturienten und die Weiße Rose" - Sibylle Tiedemann, "Die Weiße Rose" - Silvia Gutmann, "Sophie Scholl - Die letzten Tage" - Marc Rothemund, "Die Weiße Rose" - Michael Verhoeven.
► Zerstörung Dresdens 13. / 14.02.1945 - "Geh Denken" 2009 Veranstaltungen zur Erinnerung an die Bombennacht in Dresden 14.02.2009
Nach den Gedenkveranstaltungen und störenden Nenonazi-Aufmärschen am 13.02.09 haben kirchliche und überparteiliche Organisationen zu neuen Gegendemonstrationen aufgerufen. Die Stadt wehrt sich gegen das Umdeuten und gegen das Vereinnahmen durch die Aufmärsche von Rechtsradikalen und Autonomen. Das für 2009 gewählte Motto "Geh Denken" darf als Aufforderung verstanden werden.
Mit dem Tragen der weißen Rose wird gezeigt, dass unsere Erinnerung einen anderen Horizont hat:
Ein Zeichen für die Überwindung von Krieg, Rassismus und Gewalt!
Dresdner Erklärung von 2005 (pdf - Download) (foto: privat)
Die weißen Rosen machten deutlich: Die Dresdnerinnen und Dresdner wehren sich dagegen, dass die Erinnerung an den 13. Februar 1945 benutzt wird, um für demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien, Haltungen und Aktionen zu werben. Die Initiative dazu war 2005 von einer Dresdner Überlebenden des 13. Februar 1945 ausgegangen, die ein Zeichen gegen die rechtsextreme Instrumentalisierung des Gedenkens setzen wollte. Sie wird seither von vielen Organisationen, Institutionen und Bürgerinnen und Bürgern unterstützt.
Dresden hat der Opfer der Bombenangriffe vor 64 Jahren gedacht. Dresden (13.02.09)
Auftakt der Gedenkveranstaltungen für die schätzungsweise 25.000 Opfer der Angriffe alliierter Bomber am 13. und 14. Februar 1945 war am Freitag eine Kranzniederlegung auf dem Heidefriedhof.
[epd] Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz wies das Ansinnen von Neonazis zurück, den Gedenktag zu vereinnahmen. »Sie besudeln das Andenken an die Toten, sie schänden diese Stadt und gehören nicht hierher«. Auf dem Friedhof sind tausende Opfer der Bombennächte in Massen-gräbern bestattet worden. Mitglieder der NPD und des rechtsextremen Spektrums waren wie in den Vorjahren mit Kränzen gekommen. Nach den Worten von Landesbischof Jochen Bohl darf im Widerstand gegen Neonazis nicht nachgelassen werden. »Es ist wichtig, sie nicht gewähren zu lassen«, sagte der Bischof der evangelischen Landeskirche Sachsen. »Für die Stadt ist es eine furchtbare Situation, dass das hasserfüllte Nazi-Weltbild jährlich an dem Tag demonstriert wird, wo die Dresdner ihrer Toten gedenken.« Zur zentralen Gedenkveranstaltung vor der Frauenkirche kamen am Abend rund 2000 Menschen - weniger als in den Vorjahren. Die Veranstaltung stand unter dem Motto
» wahrhaftig erinnern - versöhnt leben «.
Von 21.45 Uhr bis 22.00 Uhr, zum Zeitpunkt des ersten Angriffs britischer Bomber, läuteten traditionell die Glocken aller Kirchen in der Innenstadt. Mit unzähligen Kerzen verteilt rund um die Frauenkirche hat Dresden der Opfer der Bombardierung der Stadt vor 64 Jahren gedacht. „Es ist gut, dass viele Dresdner diesem ´Nie wieder´ sichtbar Ausdruck verleihen“, sagte Vogel in seiner Rede und stellte die Versöhnung zwischen Deutschen, Briten und Amerikanern in den Mittelpunkt. Es genüge nicht zu fragen, ob die Angriffe der Alliierten kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch nötig gewesen seien, sagte der frühere SPD-Chef Hans-Jochen Vogel bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Abend. „Erinnern sollten wir uns an die Ursachen.“ An der Veranstaltung nahmen auch der Bischof und der Oberbürgermeister der englischen Partnerstadt Coventry teil, die im Zweiten Weltkrieg durch deutsche Bomber zerstört worden war. Dann öffnete die Frauenkirche ihre Türen zur »Nacht der Stille«. Symbol des Erinnerns und gegen Fremdenhass ist seit 2005 das sichtbare Tragen einer weißen Rose. (feld-art, Quellen: epd, SZ Dresden)
► Jüdische Gemeinde Dresden nimmt wieder an Kranzniederlegung teil. Dresden 13.02.2009.
Die Jüdische Gemeinde Dresden schließt sich in diesem Jahr wieder der traditionellen Kranzniederlegung zum Gedenken an die Bombardierung der Stadt im Februar 1945 auf dem Heidefriedhof an. Über die Gestaltung der Gedenkfeier habe es Gespräche mit der Stadt und damit auch ein Signal zur Änderung der Problematik gegeben, sagte die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Dresden, Nora Goldenbogen, am Donnerstag in Dresden. Die Jüdische Gemeinde habe eine eindeutige Positionierung verlangt.
Die Vereinnahmung des Gedenkens durch Rechtsextremisten dürfe nicht mehr zugelassen werden. Jetzt müsse gemeinsam gehandelt werden. »Die Zivilgesellschaft muss gestärkt werden. Es gibt noch viel zu tun«. (Nora Goldenbogen, Foto: Jüdische Gemeinde)
Am Samstag hatten sich mehrere tausend Menschen mit Sternmärschen zu Kundgebungen und Demonstrationen gegen den Neonazi-Aufmarsch in Dresden getroffen. Dazu hatte ein überparteiliches Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und demokratischen Organisationen aufgerufen. Auf der Abschlusskund-gebung am Samstag sprach u.a. SPD-Parteivorsitzender Franz Müntefering.
Am Sonntag 15.02. fand ein Predigtgottesdienst mit dem Bischof von Coventry, Dr. Christopher Cocksworth, beim 11-Uhr-Gottesdienst in der Frauenkirche statt. Erstmals reiste der Bischof in Coventrys Partnerstadt Desden und nahm bereits am 13. Februar an der Gedenkveranstaltung vor der Frauenkirche und am Ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale teil. „Wie die Kathedrale von Coventry ist die Frauenkirche ein kraftvolles Symbol für die tiefsten Motive christlichen Glaubens: Friede und Versöhnung können aus Zerstörung und Krieg hervorgehen“, so Bischof Cocksworth. „Die beiden Städte konnten sich dagegen wehren, der Versuchung von Verbitterung Unterschlupf zu gewähren und Vergeltung in der Folge der Verwüstungen durch den Krieg zu suchen. Stattdessen haben sie die Hände einander in Liebe und Freundschaft gereicht“, bekräftigt Cocksworth die enge Verbindung der Partnerstädte.
Seit 1959 verbindet Coventry und Dresden eine Städtepartnerschaft. Die beiden Städte verbindet eine leidvolle Vergangenheit. Während des Zweiten Weltkrieges richteten Bombenangriffe verheerende Zerstörungen an. 1940 griff die deutsche Luftwaffe Coventry an und zerstörte neben großen Teilen der Innenstadt die gotische Kathedrale. Wie die Kathedrale von Coventry so ist die Frauenkirche Dresden in Deutschland das überragende Symbol für die Kraft der Versöhnung und ein Mahnmal gegen den Krieg. Das Nagelkreuz von Coventry wurde der Frauenkirche 2005 übergeben. Seither steht es auf dem Altar der restaurierten Frauenkirche.
►zeitgeschichte "Briefe aus Chicago" - "Bilder aus dem Exil". Stadthaus Ulm, Bericht von der Uraufführung am 13.11. 2008. Dokumentarfilm und Ausstellungsmaterial: von Sibylle Tiedemann, Berlin / Ulm, [Interview: FELDart]
"Briefe aus Chicago“ ist ein persönliches Filmportrait über Lore und Gustav Frank. Lore, geb. Hirsch, (*1917) und Gustav Frank (1912-2004) entstammen jüdischen Ulmer Familien. Beide verließen 1939 ihre Heimatstadt und emigrierten in die USA. In Chicago, wo sie 1943 heirateten, begannen sie ein neues Leben. Während Lores Bruder und ihren Eltern die Emigration ebenfalls gelang, fielen Gustavs Eltern mit der vollständigen Verwandtschaft dem Holocaust im Konzentrationslager Theresienstadt zum Opfer.
Bilder des leidenschaftlichen Fotografen Gustav Frank dokumentieren Kindheit und Jugendzeit in Ulm, erste Eindrücke des Exils, Bilder eines doppelten Verlustes der zerstörten Heimat nach dem Krieg und den Aufbruch in eine neue Welt.
Der Film zeigt eindrücklich, welche Rolle die Erinnerung im Leben spielt und was es be-deutet, in der Emigration alt zu werden und dabei nicht den Humor zu verlieren. Am Ende erlischt mit dem Gedächtnis auch die Erinnerung. Chicago 1940. (foto: Gustav Frank)
Die in Neu-Ulm geborene, in Berlin lebende Regisseurin Sibylle Tiedemann hat für ihre Filme zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Der Dokumentarfilm „Kinderland ist abge-brannt“, in dem sie Biografien der christlichen und jüdischen Ulmer Klassenkameradinnen ihrer Mutter nachzeichnete, wurde 1998 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet und 1999 für den Grimme-Preis nominiert.
„Briefe aus Chicago“ ist ein Folgeprojekt. Seit 2005 ist Sibylle Tiedemann Mitglied der Deutschen Filmakademie.
►DVD - Flyer (PDF)Sibylle Tiedemann 1999 mit Lore und Gustav Frank bei den Filmarbeiten. (foto: privat)
Zum Abschluss der 60. Frankfurter Buchmesse, der weltgrößten Bücherschau, hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seinen Friedenspreis in der Paulskirche an den Maler und Bildhauer Anselm Kiefer verliehen. Damit erhält zum ersten Mal ein bildender Künstler die renommierte Kulturauszeichnung. In seiner Begründung hatte der Stiftungsrat erklärt, der in Frankreich lebende 63-jährige Kiefer konfrontiere seine Zeit „mit der störenden moralischen Botschaft vom Ruinösen und Vergänglichen. Anselm Kiefer erschien im richtigen Moment, um das Diktat der unverbindlichen Ungegenständlichkeit der Nachkriegszeit zu überwinden.“ Im Zentrum stehe bei Kiefer „eine von Vergangenheit zerfressene, zerstörte Gegenwart, die mit äußerst verknappter Rhetorik, mit Sprachlosigkeit präsentiert wird“.
Der 1945 in Donaueschingen geborene Anselm Kiefer ist in hohem Maß ein lesender, ein reflektierender Künstler. Ohne die Lektürespuren der Philosophen, etwa Heideggers und der Dichter wie Ingeborg Bachmann und Paul Celan ist sein Werk nicht zu denken. Kiefers Beziehung zum Frieden ist keine plakative, sie besteht nicht in einer in schlichten Worten geäußerten Distanzierung von der kriegerischen Vergangenheit; oberflächliche Völkerverständigungsrhetorik ist von ihm nicht zu erwarten.
(foto privat)
►"Und erinnere Dich immer an mich ..."
Vorstellung des Gedenkbuchs für die Ulmer Opfer des Holocaust.
Stadthaus Ulm, Di 27.01.2009, 20:00 Uhr.
Ulmer / Neu-Ulmer Arbeitskreis
27. Januar (Befreiung KZ Auschwitz).
Zu Beginn der Forschungen zum Ulmer Gedenkbuch standen 115 Namen. Heinz Keil
hatte diese in mühsamer Kleinarbeit für die Dokumentation über die Verfolgung
der Ulmer Juden ermittelt. Über 40 Jahre später steht nun fest, dass noch weit
mehr jüdische Ulmer Bürgerinnen und Bürger den Nationalsozialisten und ihren
Gefolgs-leuten zum Opfer fielen. Das neue Gedenkbuch, vorgestellt vom
Verfasser Ingo Bergmann, gibt den Opfern ihr Gesicht zurück und zeigt, dass sie
nicht einfach nur Namen auf einer Liste, sondern Freunde, Nachbarn,
Geschäftspartner – Ulmerinnen und Ulmer waren. Das Gedenk-buch zeigt Portraits,
Dokumente, handschriftliche Zeugnisse der Opfer und zeichnet daran ihr Leben und
Schicksal nach.
Errichtet zu einem Zeitpunkt (Sept.2004), an dem die nicht mehr zu befragenden Zeit-zeugen, Täter und direkte Angehörige verstorben, deren Gräber schon aufgelassen sind. Die damals 30 Zwangssterilisierten des Riedhofes bleiben hier unerwähnt.
Der Firmenplatz Ratiopharm ist kein öffentlicher Gedenkort für die Bürger der Stadt Ulm, für das Erinnern an mindestens 1155 Zwangssterilisationen, davon 30 auf dem Riedhof, und von in den "Grauen Bussen" abge-holten 58 Ermordeten, aktiv veranlasste und ausgeführte "Euthanasie", auf dem ehemaligen Riedhof und weiteren medizinischen Einrichtungen.
Akten zur Verortung des Riedhofs wurden zwar im Bombenkrieg vernichtet, doch es ließen sich aus Nebenarchiv-Aufzeichnungen die Zusammenhänge in den Bundes- und seit 1990 auch den zugänglichen ehemaligen DDR-Archiven - nur leider sehr zögerlich - herstellen. Das Trauern muss von den traumatisierten, stigmatisierten, mindestens 500 Familien und deren Nachfahren aus dem Ulmer Bezirk des ehemaligen Landeswohlfahrtsverbandes Süd-Württemberg im Anonymen, kann nicht auf privatem Industriegelände stattfinden.
Ulmer Repräsentanten hadern mit der Erinnerung, einen Gedenkort für die "Grauen Busse", dem industrialisierten Morden in Grafeneck und anderen Orten der NS-"Euthanasie" 1939-1945, die zur Stadt und Postamt Ulm (die von den Nazis gewählte Versandadresse für die Urnen der im Krematorium in Grafeneck eingeäscherten Opfer), und schließlich der zur "Selektion" veranlasste Ulmer Riedhof hatten einen engen Bezug zur Realisierung der damaligen "Aktion T4" (Kürzel für den Sitz der verbeamteten NS-Euthanasie-Zentrale in der Berliner Tiergartenstrasse 4).
Das Verdrängen eines wesentlichen Anteils deutscher Geschichtsverfehlung in allen gesellschaftlichen Lagern geht weiter. In Konsequenz pflegt man voreilig am Ulmer Dokumentationszentrum die Illusion, man habe "schon seitJahrzehntender NS-Geschichtegedacht". Trifft dies auf neuere Erkenntnisse zu? Was hat dies im öffentlichen Bewusstsein, an den konfessionellen und gewerkschaftlichem Aufarbeiten bewirkt? Die Bedeutung der Erinnerungsfunktion, Entlarvung der populistischen Forderung eines Debattenendes? - Bei gegenwärtig bundesweitem Bekenntnis des Verdrängens, bei fehlender Kenntnis der erst seit 1991 bis 1998 aufgearbeiteten und personifizierbaren Details, wie 2001 - 2005 öffentlich bekannt gemachten Prozessverläufe, konkreten Zeugenaussagen in Ulmer, Münsinger und Tübinger Prozessen des Nachkriegs-Deutschland(s.u. Literaturliste)? - Geschichtsbewusstsein der Ulmer Zivilgesellschaft - eher noch ausbaufähig.
Wo stehen die Mahnmale für das Gedenken an Ulmer NS-Schandtaten, die nicht dem KZ Oberer Kuhberg, sondern den Ulmer Amtsstuben ( z.B.verantwortlicher Ulmer Amtsarzt Dr. Eduard Schefold) und Anstalten der NS-Zeit zuzurechnen sind? Kann heute die fortgesetzte Verleugnung von Verantwortung gegenüber der eigenen Geschichte - auch mangels Zivilcourage - überraschen? Das simple Vergesslichkeitskalkül geht auf, blind vor drohenden gesellschaftlichen Folgen. Da steht der Ulmer Kurator in einer Reihe mit den Unverbesserlichen (zufällig aufgegriffene Antworten in der Stadt: "bei 500 nachgewiesenen Ulmer Fällen?.., deren Angehörige sind meist tot - das interessiert niemanden mehr", ..."sie haben doch nichts verstanden...", "die dort Untergebrachten waren Zigeuner, Landstreicher, Krüppel, gewalttätige Alkoholiker, Verbrecher, also waren sie zurecht dort," ... "mit dem Rest hatten die Ulmer nichts zu tun", ... "Mord und Sterilisation? - Des woret koine Ulmer, des send Älbler gwäa!").
Hintergrund :: "medizinische Gutachter" als Zeitzeugen:
Die im sog. "Dritten Reich" praktizierte sogenannte "Euthanasie" geht auf die schon in den 1920er - Jahren entwickelte Idee einer "Rassenhygiene" zurück und mündete in der national-sozialistischen Ideologie, dem festgelegten Endziel einer "Vernichtung lebens-unwerten Lebens". Bezeichnende Wortwahl: ein verschleiernder Euphemismus für die geplante und systematische Ermordung von "Erb- und Geisteskranken, Behinderten und sozial oder rassisch Unerwünschten" , und nicht Euthanasie im Sinne einer vom Patienten selbst gewünschten Sterbehilfe, wie z.B. bei unheilbar lebensbedrohlichem, schmerzhaften Leiden. Die Entscheidungen dazu fällten nach Aktenlage zu "Gutachtern" bestimmte - "von Amts wegen" tätige Ärzte.
► Quellen: - Wissenschaftliche Recherchen, Dokument-Forschung Leiter des DZOK, courtesy / Dank für freundliche Genehmigung Dr. Walter Wuttke, Ulm (Stand 2008) - Fotoserie: ehemaliger Friedhof Riedhof / B311 Grimmelfingen, Mahntafel Ratiopharm-Niederlassung, Industriegelände Donautal (Stand 2008, @Frank E Langenfeld, FELD-art)
► Erster Leiter des Ulmer KZ-Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg geehrt DZOK Ulm / Landesärztekammer, 07.01.2021
Der Ulmer Medizinhistoriker Dr. Walter Wuttke hat aus den Händen des Präsidenten der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Wolfgang Miller, das
Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft empfangen. Wuttke habe die
Aufarbeitung der Rolle der Ärzteschaft in der NS-Zeit auch gegen
Widerstände angestoßen, heißt es in einer Mitteilung. Zudem habe er das
Bewusstsein in der Ärzteschaft geschaffen, ärztliche Täter nicht weiter
zu ehren, sondern als Täter zu benennen. Dr. Walter Wuttke war nach seiner Tätigkeit an der Universität Tübingen erster wissenschaftlicher Leiter im Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg in Ulm von 1981 bis 1984. Seine Verdienste um die Aufarbeitung der NS-Zeit sind groß. Im Jahr 1980 veröffentlichte er die Ergebnisse in: „Medizin im Nationalsozialismus – ein Arbeitsbuch“. Zum Zeitpunkt von Wuttkes Forschung sei die Aufarbeitung zur nationalsozialistischen Medizin noch völlig unzureichend gewesen, insbesondere in der Ärzteschaft habe es noch keine kritische Auseinandersetzung zur Rolle im Nationalsozialismus gegeben, heißt es in der Mitteilung.
Künstler aus der Region und weiteren Kunstvereinen (Kulturmodell Passau, KV Bobingen) stellen Druckgrafiken aus. ► Künstlergilde Ulm
Während der Ulmer Kulturnacht am 20.09.2008 werden zusätzlich in den Räumen der Nagelstraße ( K-Gilde Ulm) Abläufe gängiger Drucktechniken präsentiert.
Fragment-3: Gotik Struktur - 50x50 Foto-Collage, Computergrafik
Galerie......:künstlergilde ulm Fineprint, Bütten auf Dibond, Limitierte Edition, F.E.L.D. 2008.